Verschobene Schichten
Wenn Sie mit einer sehr hohen Geschwindigkeit drucken, haben die Motoren Ihres 3D-Druckers möglicherweise Schwierigkeiten, Schritt zu halten. Wenn Sie versuchen, den Drucker schneller zu bewegen, als die Motoren bewältigen können, hören Sie normalerweise ein klickendes Geräusch, wenn der Motor die gewünschte Position nicht erreicht. In diesem Fall ist der Rest des Drucks nicht mehr mit dem davor gedruckten Teil übereinstimmend. Wenn Sie das Gefühl haben, dass Ihr Drucker zu schnell arbeitet, reduzieren Sie die Druckgeschwindigkeit in Ihrer Slicer-Software und probieren Sie es nochmal aus.
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Abstand des Rückzugs
Rückzug bedeutet, dass ein kleines Stück des Filaments in das Hotend zurückgezogen wird, damit der Druck aus der Düse genommen wird und es bei Leerfahrten (also Druckbewegungen ohne Filament) nicht weiter aus der Düse tropft oder Fäden zieht. Die wichtigste Einstellung für den Rückzug ist der Rückzugsabstand. Dieser bestimmt, wie viel Kunststoff aus der Düse gezogen wird. Im Allgemeinen gilt: Je mehr Kunststoff aus der Düse zurückgezogen wird, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Düse während der Bewegung ausläuft. Die meisten Extruder mit Direktantrieb benötigen nur einen Rückzugsabstand von 0,5-2,0 mm, während bei einigen Bowden-Extrudern aufgrund des längeren Abstands zwischen dem Antriebsrad des Extruders und der beheizten Düse ein Rückzugsabstand von bis zu 15 mm erforderlich sein kann. Wenn Sie bei Ihren gedruckten Objekten Fadenbildung feststellen, versuchen Sie, den Rückzugsabstand um 1 mm zu erhöhen und testen Sie erneut, ob sich die Leistung verbessert.
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Fäden ziehen/Fadenbildung
Fadenbildung (auch bekannt als Oozing, Whiskers oder „haarige“ Drucke) tritt auf, wenn kleine Fäden aus Kunststoff auf einem 3D-Druckmodel zurückbleiben. Dies ist in der Regel darauf zurückzuführen, dass Kunststoff aus der Düse austritt, während sich der Extruder zu einer neuen Position bewegt. Die häufigste Einstellung, die zur Bekämpfung übermäßiger Fadenbildung verwendet wird, ist der sogenannte „Rückzug“. Wenn der Rückzug aktiviert ist, wird das Filament nach dem Drucken eines Abschnitts Ihres Modells nach hinten in die Düse gezogen, um ein Auslaufen zu verhindern. Wenn der Druckvorgang erneut beginnt, wird das Filament zurück in die Düse geschoben, so dass der Kunststoff erneut aus der Spitze zu extrudieren beginnt. Um sicherzustellen, dass der Rückzug aktiviert ist, klicken Sie in der Slicer-Software auf „Druckereinstellungen“ und dann auf die Registerkarte Extruder. Stellen Sie sicher, dass die Rückzugsoption für jeden Ihrer Extruder aktiviert ist. In den folgenden Abschnitten werden wichtige Einstellungen für den Rückzug sowie einige andere Einstellungen erklärt, die zur Bekämpfung der Fadenbildung verwendet werden können, wie z. B. die Einstellungen für die Extrudertemperatur.
Rückzugsgeschwindigkeit
Die nächste Einstellung für den Rückzug, die Sie überprüfen sollten, ist die Rückzugsgeschwindigkeit. Damit wird festgelegt, wie schnell das Filament aus der Düse zurückgezogen wird. Wenn Sie zu langsam zurückziehen, sickert der Kunststoff langsam durch die Düse nach unten und kann auslaufen, bevor der Extruder sein neues Ziel erreicht hat. Wenn Sie zu schnell zurückziehen, kann sich das Filament vom heißen Kunststoff in der Düse lösen, oder die schnelle Bewegung des Antriebsrads kann sogar Teile des Filaments abschleifen. In der Regel gibt es einen optimalen Bereich zwischen 1200-6000 mm/min (20-100 mm/s), in dem der Rückzug am besten funktioniert. Der ideale Wert kann je nach verwendetem Material variieren, so dass Sie vielleicht ein wenig experimentieren müssen, um zu sehen, ob unterschiedliche Geschwindigkeiten die Menge an Fäden, die Sie sehen, verringern.
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Lange Bewegungen über offene Flächen (Bridging)
Bridging entsteht, wenn der 3D-Drucker über den leeren Raum zwischen zwei Punkten etwas druckt. Anders als bei der Fadenziehung wird hier nicht nur Leere durch die Bewegung überbrückt, sondern hier wird aktiv gedruckt. Da die neue Druckschicht allerdings keine Auflage hat, kann es hier sehr schnell dazu kommen, dass der noch heiße Kunststoff sich verformt und durchhängt. Häufig tritt dieses Problem auf, wenn bei hohlen 3D-Objekten der „Deckel“, also die letzte Schicht gedruckt wird, da hier keine Stützen angebracht werden können. Stützen sind die erste und einfachste Methode, um Bridging zu vermeiden, je kürzer die Strecke ohne Sicherung ist, desto weniger Bridging wird auftreten. Oder andersherum, je länger in der freien Luft/in Schwebe gedruckt wird, desto wahrscheinlicher wird Bridging. Es gibt aber auch Möglichkeiten, Bridging ohne Stützen zu verhindern. Der wichtigste Faktor neben der Länge der Bridge (Brücke) ist die Temperatur des Kunststoffs. Dieser sollte möglichst schnell erhärten, damit er sich nicht verformt. Dies kann über mehrere Wege erreicht werden: einerseits kann die Drucktemperatur verringert werden, jedoch muss darauf geachtet werden, dass diese nicht zu gering eingestellt ist, ansonsten verbindet sich der Kunststoff nicht mehr mit der zuvor gedruckten Schicht und generell wird die Schicht dadurch unsauber. Hier muss also etwas experimentiert werden. Eine weitere Methode ist es, die Lüfter neu auszurichten, so dass die Lüfter fokussiert auf die gerade gedruckte Schicht blasen, damit die Bridge schneller auskühlt. Je nach Filament kann auch noch mit der Druckgeschwindigkeit experimentiert werden. Hier kann jedoch leider keine allgemeingültige Aussage getroffen werden, denn je nach Filament wird das Bridging durch eine erhöhte oder verringerte Druckgeschwindigkeit beeinflusst.