• Barrierefreie Dokumente: PDF

    Die Abkürzung PDF steht für Portable Document Format. Dieses Format besticht vor allem durch seine Kompatibilität zwischen verschiedenen Systemen und Programmen. Das bedeutet, dass beispielsweise ein Windows-Nutzer ein PDF erstellen kann und dieses von einem Mac-Nutzer genau so betrachtet und gelesen werden kann, wie vom Ersteller gedacht. Formatierungen, Schriftarten … alles wird durch dieses Format dem ursprünglich erstellten Dokument konform wiedergegeben. Mittlerweile können auch Internet-Browser wie PDFs ohne separates Programm darstellen.


    Was muss ein barrierefreies PDF können?

    Damit ein PDF beispielsweise von assistiven Geräten (Screenreader, Vergrößerungssoftware, u. a.) gelesen werden kann, muss es aus durchsuchbarem Text bestehen. Texte, die in Schreibprogrammen erstellt (Word oder Open Office) und als PDF exportiert werden, sind in der Regel durchsuchbar (das sie aus einzeln erfassbaren Buchstaben-Zeichen bestehen). Eingescannte Bücher müssen dagegen erst noch umgewandelt werden, da sie zunächst nur aus einem einzelnen Bild pro Seite bestehen.


    Text-Dokument als PDF exportieren

    Wie Sie ein möglichst barrierefreies PDF mittels eines Text-Dokuments erstellen, wird auf dieser Website der TU Dresden erklärt. 


    Automatische Texterkennung (OCR)

    Schwieriger wird es zum Beispiel bei eingescannter Literatur. Hier "fotografiert" der Scanner die Buchseiten ab und gibt sie als eine aus Pixeln bestehenden Grafik aus. Der Inhalt wird nicht automatisch als Text erkannt und kann daher von Screenreadern nicht vorgelesen werden.

    Zu Hilfe nehmen kann man die optische Texterkennung (kurz OCR, ausführliche Informationen bei Wikipedia). Sie erkennt Buchstaben und ordnet ihnen einen Zahlenwert zu, der der digitalen Zeichenkodierung entspricht. Im besten Falle ist der Text nun durchsuchbar (und damit ebenso markierbar, kopierbar, usw.). 

    Je besser die Texterkennung und -korrektur ist, desto besser ist der Text verständlich. Für das barrierefreie Aufbereiten von gescanntem Text sollte also eine hinreichend gute Scan-Quallität sowie gute OCR-Software verwendet werden. Für die Zielgruppe spezialisierte Software kann darüber hinaus auch Braille-Steuerung und Vorlesemöglichkeiten enthalten (z.B. OpenBook).


    Probleme: 

    Sind die Buchseiten nicht einwandfrei eingescannt, hat die automatische Texterkennung Probleme mit der Erkennung der Zeichen. Z. B.

    Bild: Fehler bei der Texterkennung

    In der gescannten Vorlage steht:

    Er weiß es doch! – Ich bin über-
    zeugt, und du bist es auch, dass er
    es weiß. 
    Ob er heute wohl noch kommt?
    – Bist du der Meinung, dass er 
    heute noch kommt?

    Erkannt wurde durch die OCR-Texterkennung:

    Er weiß es doch!- Ich hin üherzeugt,
    und du btst es auch, dass er
    es weiß.
    Ob er heute wohl noch kommt?
    - B I.S 1 du der Meinung,

    Die Texterkennung konnte hier nicht einwandfrei erfolgen, da die Vorlage beim Scannen nicht "glatt" auflag. Die Zeilen sind dadurch verschoben.

    Hinweis: Für dieses Beispiel wurde das Programm Acrobat Pro X des Softwareherstellers Adobe verwendet. Es dient zur Erstellung und Bearbeitung von PDF-Dokumenten. Es gibt aber auch kostenfreie OCR-Programme, zum Beispiel FreeOCR (Windows-Programm,  Link zu Download-Möglichkeit auf chip.de).


    Verwendung von Lesezeichen

    Gerade bei mehrseitigen, textlastigen Dokumenten lohnt sich die Verwendung von Lesezeichen für einfaches Navigieren. Damit können Abschnitte oder Kapitel gekennzeichnet werden. Das Einrichten der Lesezeichen variiert je nach Programm. 

    Hinweis: Mit einfachen PDF-Readern lassen sich keine Lesezeichen erstellen. Man benötigt dafür einen PDF-Editor wie Acrobat Professional (kostenpflichtig) oder entsprechende Freeware.


    Begriffe

    Screenreader: Software, die Bildschirminhalte akustisch ausliest und gleichzeitig die Braille-Zeile steuert.

    Braille-Zeile: Hardware, die dieselben Inhalte wiedergibt wie ein Screenreader, nur nicht auf akustischer, sondern auf taktiler Ebene. Eine Braille-Zeile besteht aus einer Leiste (vor der konventionellen Tastatur platziert), die in modulare Elemente gegliedert ist, durch die einzelne Stifte (jeweils in 8er-Gruppen) über Piezo-Kristalle hochgedrückt werden und die Inhalte und Steuerelemente in Braille-Schrift wiedergeben.


    Weitere Quellen und Informationen