Alternative Prüfungsformate für zeitgemäßes Lernen
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Material und Hilfsmittel
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Thema dieser Lerneinheit
Prüfungen sind stark bestimmt von zugelassenem Material und Hilfsmitteln. Auf der einen Seite stehen vorgegebene Materialien bzw. keine Hilfsmittel, auf der anderen Seite frei wählbare, bzw. alle. In diesem Audio-Interview werden die Schieberegler und damit verbundene Änderungen an Prüfungen vorgestellt.
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Jöran Muuß-Merholz: In dem folgenden Interview wollen wir nicht nur auf zeitgemäße Prüfungskultur und entsprechende Formate schauen, sondern insbesondere auf einen Schieberegler, der heißt ‘Material’, und wir werden gleich sehen: er ist besonders eng mit dem Schieberegler ‘Hilfsmittel’ verbunden. Das wird jetzt genauer erklären: Christian Albrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik und Literatur der Deutschen Sprache an der FAU Erlangen-Nürnberg. Ganz herzlichen Dank, Christian, dass du dabei bist. Fang doch einfach mal an zu erklären, was es mit diesem Schieberegler, wir gehen mal von ‘Material’ aus, und den Polen ‘vorgegebenen’ und ‘frei wählbar’ auf sich hat.
Christian Albrecht: Ja, du hast ja gerade schon gesagt, dass er eng verwandt mit dem Schieberegler ‘Hilfsmittel’ ist. ‘Hilfsmittel’ geht eigentlich noch ein Stück weiter, und zwar ist bei den Hilfsmitteln der eine Pol beschriftet mit ‘keine’ – und so könnte es auch beim Material sein. Man könnte sagen, es ist auch ‘keines’ – wäre eigentlich der extremste Pol. Das heißt: In Prüfungssituationen darf kein Material verwendet und auch kein Hilfsmittel verwendet werden. Da wird nichts von der Lehrperson zur Verfügung gestellt. Und ja, im Prinzip entspricht oder entsprach das für lange Zeit der gängigen Leistungserhebung, in der die Verwendung von Hilfsmitteln, die Verbindung von Material eben mehr oder weniger vollständig untersagt war, also z. B. in der Sekundarstufe I zumindest ohne Taschenrechner gerechnet wurde, das Wörterbuch im Fremdsprachenunterricht war erst ab der zehnten Jahrgangsstufe erlaubt, im Deutschunterricht sollten die Schülerinnen und Schüler in Erörterungen argumentieren, aber das ausschließlich vor dem Hintergrund des eigenen Weltwissens, das dann oftmals auch noch ganz Elternhaus-abhängig war. Im Extremfall führt dies dazu, dass sich die Schülerinnen und Schüler einfach irgendwelche Studien ausgedacht haben oder irgendwelche fiktiven Expertenmeinungen zitiert haben. Nicht erlaubt war, dass man sich in der Prüfung dann über andere Optionen bei fremden Quellen informiert hat, dass man versucht hat, Argumente von anderen nachzuvollziehen, diese abzuwägen und dann eben die eigene Position einzubauen. Und dem gegenüber steht dann der rechte Pol des Schiebereglers, der wiederum eine Prüfungskultur beschreibt, in der alle Materialien und alle Hilfsmittel erlaubt sind, einschließlich digitaler Medien, mit Internetzugang, im besten Fall sogar eben die Kommunikation und die Kollaboration mit anderen. Eine Variante zwischen diesen beiden extremen Polen wäre dann: dieser Pol ‘vorgegeben’, da könnte dann von der Lehrperson kuratiertes Material den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung gestellt werden, und so eine Mittelstellung wäre, wenn der Lehrer oder die Lehrerin Material vorgibt und den Lernenden trotzdem ermöglicht, dass sie auf eigenes weiteres Material zurückgreifen dürfen.
Jöran Muuß-Merholz: Wie verändert sich das Lernen, wenn Prüfungen sich jetzt entsprechend verändern?
Christian Albrecht: Da kann man auf zwei Lerntheorien referieren, die in der Bildungswissenschaft ziemlich virulent diskutiert werden, es gibt noch ein paar andere, aber das sind so zwei Extrembeispiele, die sich in vielen Studien abgebildet haben. Das eine ist das transmissive Unterrichten, die transmissive Lehrtheorie, und die geht davon aus, dass die Lehrpersonen das Wissen aus ihrem Kopf in die Köpfe der Schülerinnen und Schüler transferieren. Das kann man, überspitzt gesagt, sich so ein bisschen vorstellen wie den Nürnberger Trichter. Ich gehe davon aus, dass es ein objektives Abbild von ‘Welt’ gibt und das habe zuerst ich – und vermittle das an meine Schüler, dann haben die das auch, also, danach genau das gleiche Wissen und gleiche Vorstellungen von der Welt. Und dem gegenüber steht die konstruktivistische Lerntheorie, und die geht eben davon aus, dass die objektive Vermittlung von Wissen nicht wirklich möglich ist, sondern, dass man sich Wissen immer in Auseinandersetzung mit der eigenen Umwelt konstruiert und dass Objektivität oder objektives Wissen dann erstmal interpersonal ausgehandelt werden muss. Und diese Art des Lernens, glaube ich, die würde dann in den Mittelpunkt rücken, dass sich die Lehrerrolle fundamental verändert, wenn ich, wenn Material offen steht, wenn das Netz offen steht, ich bin da nicht länger die Wissensvermittlung, sondern ich bin Lernbegleitung, ich kann den Lernenden helfen, Material zu finden, Material einzuordnen, zu bewerten und dann eben diese ganzen Prozesse in letztendlich eigenes Wissen und ein eigenes Handeln zu transformieren.
Jöran Muuß-Merholz: Inwiefern ist das eine Frage von zeitgemäßer Bildung?
Christian Albrecht: Ja, man muss erstmal sagen, was ist unzeitgemäße Bildung? Das sind, im Prinzip Prüfungsformate, die den Einsatz von Material und von Hilfsmitteln vollkommen untersagen. Das ist ein Stück weit ein Erbe der Schule der Buchkultur: Damals konnte davon ausgegangen werden, dass es einen gemeinsamen Wissensstand als Fundament kultureller Kommunikation gibt. Ich konnte davon ausgehen, dass das, was ich jetzt im Unterricht lehre, auch in Zukunft relevant sein wird. Also, im Prinzip galt es damals als sinnvoll, dass man inhaltliches Wissen vermittelt hat, dass man deklaratives Wissen vermittelt hat, und dieses Wissen sollten die Schüler dann akkumulieren, anhäufen, es wurde Wert gelegt auf kognitive Routinekompetenzen, auf die man wieder zurückgreifen konnte. Das alles sollte dann in Prüfungen abgefragt werden. Heute aber, im Zeitalter der Netzkultur, hat die Schule ihr Informationsmonopol verloren, das heißt: Schülerinnen und Schüler können online über Suchmaschinen zu nahezu allen Themen Daten und Informationen recherchieren und diese verarbeiten, und ganz plakativ gesagt: Es löst heute niemand mehr Probleme, indem er das Internet ausschaltet oder auf das Zurateziehen von Büchern und anderen Medien verzichtet. Werden Prüfungen dagegen im weitesten Sinne Open Media Prüfungen, also Prüfungen, die alles Material zulassen, dann würde die Kompetenzorientierung deutlicher in den Vordergrund rücken, also noch deutlicher, als es jetzt schon der Fall ist. Die Vermittlung von Stoff dagegen, also von Lernstoff im wahrsten Sinne des Wortes, das Auswendiglernen, würde an Bedeutung verlieren. Lernen dagegen wäre nachhaltiger, wäre lebensweltorientierter. Wichtiger werden würden die Recherchekompetenz, das Filtern von Informationen. Selektions- und Bewertungskompetenzen würden an Bedeutung gewinnen. Skimming und Scanning sind zwei wichtige Fertigkeiten, die ich können muss, also das überfliegende Lesen von z. B. bestimmten Quellen im Netz oder das fokussierte Lesen, wenn ich spezielle Informationen herausfinden will, konzeptionelle, prozedurale, epistemische oder kognitive Kompetenzen also, das ganze Bündel rückt in den Vordergrund. Und dafür müssen Schüler dann vielleicht weniger oft Tafelbilder abschreiben, weniger oft die Arbeitsblätter mit Lückentexten ausfüllen. Was aber wichtig ist und was man nicht vergessen darf, ist das Faktenwissen, weil ich jetzt auf deklaratives Wissen abgezielt habe, das wird Faktenwissen nicht überflüssig, also, erstmal allein aus Effizienzgründen müssen Schülerinnen und Schüler nach wie vor zentrale Kenntnisse auswendig beherrschen, vor allem aber darf nicht vergessen werden, dass Fachwissen eine grundlegenden Facette von jeder Kompetenz ist und überhaupt erst die strategische und kritische Suche nach und die Auseinandersetzung mit Informationen ermöglicht. Nur eben: Ob dieses Fachwissen isoliert und ohne Berücksichtigung der jeweiligen Funktion geprüft werden soll, das kann in Frage gestellt werden.
Jöran Muuß-Merholz: Nehmen wir an, ich will nicht nur in Frage stellen sondern tatsächlich den Schieberegler ein Stück weit nach rechts bewegen: Was ist ein guter erster Schritt?
Christian Albrecht: Es ist eigentlich gar nicht schwer. Ein erster und ganz leicht umzusetzender Schritt wäre, wenn die Schülerinnen und Schüler in der Prüfungssituation selber ihre eigenen Aufzeichnungen und z. B. das Schulbuch benutzen dürfen, ja, das würde auch die die Vorbereitungen auf Prüfungen und das Lernen, den Unterricht fundamental verändern. Gleichzeitig muss den Schülerinnen und dem Schüler bewusst gemacht werden, dass alle Unterlagen vorab gründlich gesichtet und auch verstanden werden müssen, also, wenn ich erst in der Prüfungssituation anfange, in meinen Ordnern zu blättern und zu gucken: Mensch, das stand doch irgendwo, aber ich weiß gar nicht genau, was das bedeutet, dann besteht natürlich die Gefahr, dass ich mich verzettele, also die ist dann riesig. Und der letzte Schritt, das war zumindest der erste Schritt, der letzte Schritt wäre dann tatsächlich, eben alles Material, das Internet mit all seinen Quellen zuzulassen und eben sogar Kollaboration und Kommunikation als weiteres Material zu erlauben.
Jöran Muuß-Merholz: Wenn ich damit anfange, was gibt es typischerweise für Schwierigkeiten oder auch für Einwände?
Christian Albrecht: Ja, einen habe ich gerade schon genannt: Also, gerade in Open Media Klausuren, also in Prüfungen, die ja den Einsatz von von allen Medien, von allem Material erlauben, gerade da können die Lernenden, wenn die Prüfung unter Zeitdruck vonstatten geht, mit diesen Freiheiten überfordert sein, sie können sich bei der Recherche verzetteln, sie können Quellen unzulässig verkürzen oder sie verzerrt darstellen, im schlimmsten Fall plagiieren sie, also dass alles einfach wirklich nur noch abgeschrieben, mit Copy and Paste eingefügt, fremdes Wissen einfach ohne Verweis übernommen wird. Dementsprechend ist in einem zeitgemäßen Unterricht die Wichtigkeit von wissenschaftlicher Redlichkeit besonders wichtig, das muss ich meinen Lernenden verdeutlichen. Gleichzeitig muss ich die Eigenverantwortung der Schülerinnen und Schüler stärken, ich muss Prüfungen subjektiv bedeutsamer machen, dass eben solche Betrugsversuche gar nicht mehr so relevant sind, weil ich quasi ganz intrinsische Interessen habe, unter Beweis zu stellen, was ich alles gelernt habe und was ich alles kann.
Jöran Muuß-Merholz: Wir haben schon gelernt, dass die unterschiedlichen Regler die ihr als grundlage im Institut für zeitgemäße Prüfungskultur nutzt, alle untereinander zusammenhängen. Welche sind Regler, die einen besonderen Zusammenhang hier zum Thema ‘Material’ und zum Thema ‘Hilfsmittel’ haben?
Christian Albrecht: Ja, da gibt es, gibt es eine ganze Menge! Also, du hast gesagt, sie hängen miteinander zusammen. Besonders wichtig, glaube ich in dem Zusammenhang, sind die Regler Zeitintervall, Aufgaben und Feedback. Ich glaube, die werden in besonderer Weise berührt. Das Zeitintervall insofern, dass ich komplexe Probleme habe, die auf dem Einbezug von einer diversen Menge von Material beruhen und sich nicht in 90 Minuten lösen lassen, weil ich da einfach keine umfangreicheren Recherchen einfordern kann und auch nicht leisten kann. Den Regler Aufgaben berührt es insofern, dass sich geschlossene Aufgaben nur sehr bedingt für diese Dimension eignen. Also, im schlimmsten Fall habe ich Multiple Choice, da kann ich natürlich recherchieren und kann natürlich nicht gucken: okay, was ist jetzt die Antwort a, b oder c, aber das ist natürlich jetzt nicht der Sinn dieses Schiebereglers, und das ist auch nicht der Sinn eines Material gestützten, einer materialgestützten Prüfung, und Feedback wird insofern berührt, dass formative Formate besonders geeignet sind, da die Lehrpersonen die Lernenden bei der Recherche unterstützen können bei der Auswertung und bei der Verarbeitung von verschiedenen Quellen, da können sie Rückmeldungen geben. Und letztendlich ist ja das Ziel, dass man die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg von fremden Texten, von fremden Quellen, von fremdem Material hin zum eigenen Produkt prozessorientiert begleitet.
Jöran Muuß-Merholz: Ganz herzlichen dank für die Einblicke an Christian Albrecht!
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Expertin und Experte
Christian Albrecht, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der FAU Erlangen-Nürnberg -
Die Schieberegler „Material“ und „Hilfsmittel“
Die Arbeit mit Materialien und Hilfsmitteln kann in Prüfungssituationen entweder untersagt, vorgegeben oder völlig freigestellt werden. Die Schieberegler-Position „Frei wählbar“ beschreibt die Möglichkeit, dass die Lernenden auf alle denkbaren Materialien, wie z. B. Schulbücher, eigene Aufzeichnungen, Fachtexte und das Internet während der Prüfung Zugriff haben. In der Mitte des Reglers findet sich von der Lehrperson kuratiertes Material, das den Prüflingen zur Verfügung steht und ggf. durch eigene Materialien ergänzt wird.
Werden Prüfungen ‘open media’ gestaltet, sodass die Verwendung von jeglichem Material freigestellt wird, muss sich dies im Unterricht in der Form niederschlagen, dass er konsequent kompetenzorientiert ausgerichtet wird: Lehrerinnen und Lehrer müssen die Lernenden darauf vorbereiten, Lernmaterial finden, bewerten und eigenständig nutzen zu können,weshalb Lesekompetenz, Recherchekompetenz, Selektions- und Bewertungskompetenz an Bedeutung gewinnen, während das Auswendiglernen und die Idee der inputorientierten ‘Wissens- und Stoffvermittlung’ an Bedeutung verlieren. Gleichwohl bleibt Fachwissen als Grundlage jeder schulischen Kompetenz wichtig.
Der kompetente Umgang mit frei wählbarem Material in Prüfungen muss allerdings gelernt werden, denn gerade in Leistungstests, die unter Zeitdruck absolviert werden, besteht die Gefahr, dass die Lernenden den Überblick verlieren, sich mit Nebensächlichkeiten aufhalten oder sich zulasten einer guten Prüfungsvorbereitung zu sehr auf das ubiquitär zur Verfügung stehende Material verlassen. Wichtig ist auch das Verständnis für wissenschaftliche Redlichkeit: Quellen müssen korrekt angeben und fremde Gedanken richtig zitiert werden. Um reine Paraphrasen und Zusammenfassungen zu verhindern, scheinen vor allem Aufgaben als besonders geeignet zu sein, die von Schülerinnen und Schülern als persönlich relevant und lebensweltnah empfunden werden und die die Motivation erhöhen, das Gelernte auch unter Beweis stellen zu wollen.
Der Schieberegler steht in engem Kontakt zu den Schiebereglern Hilfsmittel, Zeitintervall, Aufgaben und Feedback.
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Exkurs: KI und Prüfungskultur
Künstliche Intelligenz ist Anfang 2023 ein wichtiges Thema, nicht nur bei der Gestaltung von Aufgaben. Lernende nutzen die ihnen zur Verfügung stehenden Tools, also nutzen sie auch die Möglichkeiten, die ChatGPT ihnen bietet.
Bei einem Online-Barcamp im Februar 2023 zu KI in der Bildung trafen sich über 1000 Menschen aus vielen Bereichen der Bildung, darunter Mitarbeitende der Kultusministerien, Schulverwaltung, Hochschul- und Schul-Lehrkräfte.Dabei kamen viele zum Schluss, dass KI als ein weiteres Tool, vergleichend zur damaligen Einführung von Taschenrechnern oder Laptops, nicht mehr wegzudenken sein wird. Man ist sich im Klaren, dass sich dadurch Prüfungen weiter verändern müssen. Eine einfache Aussage war: „Wenn die KI die Frage beantworten kann, ist die Frage nicht gut genug gestellt.“ Doch damit ist noch lange nicht klar, wie gute Aufgaben gestellt werden können.
Wie können Sie mit dieser Problematik umgehen?
Informieren Sie sich und die Lernenden vorab über die mögliche Verwendung. Erläutern Sie auch, wie ChatGPT genutzt werden kann und soll. Die folgenden Punkte können Sie hierfür als Hilfestellung nehmen:
- Nutzen Sie zunächst im Kollegium gemeinsam ChatGPT und diskutieren Sie die Ergebnisse. Ohne eigene Erfahrungen können Sie nicht einschätzen, wie gut KI als Hilfsmittel genutzt werden kann.
- Holen Sie im Idealfall auch die Schulleitung mit an den Tisch, um entsprechende Anwendungen zu zeigen und gemeinsame Fortbildungen anzuregen.
- Nutzen Sie die Fortbildungsmöglichkeiten des Landes Niedersachsen in Bezug auf KI im Unterricht, die z. B. in der Veranstaltungsdatenbank zum Thema „Lernen mit KI“ (VeDaB) angeboten werden.
- Nutzen Sie den Kurs ChatBot-#Meta, der sich mit dem Themenfeld KI-gestützte Chatbots beschäftigt und laufend aktualisiert wird – regelmäßiges Reinschauen lohnt sich!
- Fordern Sie die Lernenden auf, die genutzten Hilfsmittel anzugeben – auch ChatGPT, wenn sie darauf Zugriff haben.
- Lassen Sie sie den Verlauf dokumentieren:
- Welche Anfragen wurden wie gestellt?
- Welche Antworten hat das System geliefert?
- Wie wurden die Ergebnisse geprüft?
- Erläutern Sie, das ein reines Abschreiben der Ergebnisse nicht zielführend ist – denn auch die KI macht Fehler.
- Bewerten Sie nicht nur das Ergebnis, sondern auch den Schaffensprozess.
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Beispiele für den Unterricht
Lars Zumbansen ließ seine Jahrgangsstufe 9 im Fach Deutsch über das Computerspiel „Life is strange“ eine Erläuterung und Reflexion verfassen. Dabei konnten die Lernenden selbst die jeweilige Spielepisode auswählen, die sie referierten.
Patricia Drewes nutzte für ihre 10. Klasse in Geschichte ein Padlet als Materialsammlung. Die Lernenden konnten hier nicht nur recherchieren, sondern auch ihre individuellen Ergebnisse festhalten. Sie konnten dann alle bei der vorher erfolgten Projektarbeit erschlossenen Quellen als Material für die Klausur nutzen.
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Jetzt sind Sie dran
Nutzen Sie eine der Möglichkeiten, die Schieberegler zu verstellen:
- Lassen Sie das Fachbuch und / oder die Notizen der Lernenden bei der Arbeit als Hilfsmittel zu.
- Erlauben Sie die Nutzung von Smartphones für Recherchen. Planen Sie dann auch mehr Zeit für die Recherche ein.
- Erlauben Sie die Benutzung eines „Spickzettels“, ggf. mit Begrenzung, beispielsweise eine A4-Seite, einseitig handschriftlich ausgefüllt. Lassen Sie diesen in den vorherigen Stunden kollaborativ erarbeiten und erlauben Sie das „Abschreiben“.
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