Prozesse der Digitalisierung führen zu einem tiefgreifenden Wandel von sozialen, politischen, ökologischen und auch ökonomischen Strukturen. Digitale Technologien verändern die Art und Weise, wie wir uns selbst und die Welt wahrnehmen, uns Wissen aneignen und verwalten, miteinander kommunizieren, soziale Kontakte aufbauen und pflegen, arbeiten, uns bewegen und Sport treiben sowie für uns und andere berechenbarer werden.
Künstliche Intelligenz (KI) ist dabei längst zur alltäglichen Begleiterin geworden, denken wir an die Nutzung von Suchmaschinen, Social Media, Spotify, Chatbots etc. Die Entwicklung und die Nutzung von Technologien ist immer an gesellschaftliche Rahmenbedingungen gebunden, entsprechend werden Werte und Normen in Technologien eingeschrieben, welche den gesellschaftlichen Status Quo aufgreifen und abbilden.
Zugleich führen die neuen technologischen Entwicklungen zu gesellschaftlichen Veränderungen, welche wiederum reflektiert und diskutiert werden müssen. KI verspricht viele nutzbringende Anwendungen. Inwieweit diese realisiert werden, hängt maßgeblich davon ab, ob die Menschen Vertrauen in die Technologie setzen. Dazu ist im Sinne der Technikfolgenabschätzung wichtig, die Herausforderungen und Chancen gleichermaßen in den Blick zu nehmen und die Entwicklung von KI an Leitwerten wie z.B. Transparenz, Zuverlässigkeit, Diskriminierungsfreiheit und Schutz der Privatheit zu orientieren. KI-Entwicklung sollte der Gesellschaft dienen und weder dazu führen, dass neue technische oder wirtschaftliche Zwänge entstehen, noch die ethischen Normen des Zusammenlebens verletzen oder positive Entwicklungen beschränken. Das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag hat ein Hintergrundpapier "ChatGPT und andere Computermodelle zur Sprachverarbeitung – Grundlagen, Anwendungs- potenziale und mögliche Auswirkungen" veröffentlicht.