• Lernvideos planen,

    • Ein gutes Lernvideo zu erstellen benötigt in der Regel eine gute Vorbereitung. Man sollte sich zunächst im Detail überlegen WAS man WIE vorstellen möchte.

      Die Planung eines Lernvideos verläuft dabei analog zur Unterrichtsplanung

      1. Welche Lernziele will ich erreichen?
      2. Welche Inhalte stelle ich dar und welche nicht?
      3. Wie möchte ich meinen Inhalte präsentieren? (Auswahl der Methodik)?
      4. Wie bringe ich die Schüler:innen in eine kognitive Aktivierung? (Interaktivität, Problemorientierung, evtl. auch Handlungsorientierung ...)
      5. Was soll das konkrete Ergebnis oder Lernprodukt sein?

      Wie man ein Lernvideo planen und vorbereiten kann und welche Schritte man beachten sollte ist Inhalte dieses Moduls!

    • Grundsätzliches

      Wenn man Lernvideos verwenden oder selbst produzieren möchte solltest du bestimmte Grundsätze beachten (eigene Erfahrungswerte aus den letzten Jahren).

      • Auf vorhandenes Material zurückgreifen: Lernvideos zu produzieren kann sehr aufwendig sein. Prüfe daher vorab immer, ob es nicht schon geeignete Videos im Internet gibt und ob du diese einbinden oder vielleicht sogar bearbeiten (OER Material) kannst.
      • Realistischer Anspruch: Man kann sich sowohl bei der Planung als auch der Umsetzung schnell verlieren und sehr viel Zeit aufwenden. Prüfe daher durchgehend, wie umfangreich, wie aufwendig und wie perfektionistisch das Video sein muss. Getreu nach dem Motto: "do you need it perfect - or do you need it by tuesday?" (Aaron Sams).
      • Gemeinsam statt einsam: Hole dir Mitstreiter:innen ins Boot, die mit dir an einem Video arbeiten und/oder die Videos zu anderen Themen erstellen. Die Zusammenarbeit und das Teilen von Lernvideos im eigenen Kollegium ist eine tolle Ressource und vereinfacht das Arbeiten enorm.
      • Sharing is caring: Man konsumiert häufig Lernvideos auf dem Internet. Wenn man selbst etwas erstellt hat, sollte man das der Community zurückgeben und das eigene Werk ebenfalls veröffentlichen, idealerweise sogar unter einer CC Lizenz (siehe Kachel "OER").
      • Weniger ist häufig mehr: Bei einem Lernvideo gilt wie bei einer Präsentation -> nicht überfrachten, lieber wenige Effekte und klare Strukturen, lieber kurz und prägnant als zu lang und ausschweifend.
      • Für wen und für was? Verliere nie aus den Augen, wer die Empfänger:innen für das Video sein sollen und richte die gesamte Planung und Umsetzung darauf aus. Vor allem bei Videos für Schüler:innen ist es wichtig eine persönliche Note einzubringen und die Gestaltung des Videos auf die (Lern-) Voraussetzung der Gruppe anzupassen.
      • Bearbeiten statt konsumieren: Die Informationsgewinnung aus einem Video ist mehr als das bloße Anschauen. Die Schüler:innen sollten auch während des Videos kognitiv aktiviert sein. Dies erreicht man, indem man die "Methode Lernvideos bearbeiten" mit den Schüler:innen erarbeitet,  es immer einen begleitenden Arbeitsauftrag gibt und die Lernvideos interaktiv gestaltet sind (z.B. mit Pausen, Anweisungen zur Handlung, Zwischenabfragen ...).
      • Datenschutz: Wenn du ein Video außerhalb einer geschlossenen und datenschutzkonformen Umgebung wie z.B. Moodle verwendest, solltest du darauf achten, dass du keine personenbezogenen Daten verarbeitest. Also sprich Schüler:innen beispielsweise nicht mit ihren Namen an oder verwende keine Bilder von ihnen im Video. Sollte sich das nicht vermeiden lassen: hole dir das Einverständnis deiner Schulleitung und der Eltern ein oder stelle das Video eben nur in einem datenschutzkonformen Rahmen zur Verfügung.

    • Storyboard erstellen

      Bevor man mit der Produktion eines Lernvideos beginnt, sollte man sich Gedanken darüber machen, WAS und WIE man das umsetzten möchte. Hiervon hängt meistens auch ab, für welche Art der Umsetzung man sich letztlich entscheidet. Eine gute und ausführliche Planung ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal für Lernvideos, vor allem im Bereich der Sonderpädagogik.

      Natürlich hat man die Möglichkeit ein Lernvideo als "one-shot" zu produzieren, also einfach aufzunehmen und mit minimaler Post-Produktion zu verwenden. Das erforderte aber ein hohes Maß an Routine und birgt immer die Gefahr, dass das Lernvideo sehr ausschweifend wird.

      Foto eines Storyboards, das von einer Schülerin erstellt wurde.

      Wie du deine Planung fixierst spielt hierbei im Prinzip keine Rolle:

      • sich ausführlich Gedanken machen
      • sich Notizen erstellen
      • Sketchnotes erstellen
      • richtige Storyboards anlegen
      • ...

      Wie so ein Storyboard aussehen kann ist sehr individuell. Vor allem in der Arbeit mit Schüler:innen sollte man darauf achten, um sie im Planungsprozess zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben zu einem gelungenen Ergebnis zu kommen.

    • Schüler:innen produzieren Lernvideos

      Lernvideos sind eine gute Möglichkeit, dass Schüler:innen selbst Medien gestalten und kreativ werden können. Außerdem kann Gelerntes transferiert und aufbereitet werden, was sich sicherlich auf die Verstehenstiefe auswirkt.

      Wenn Schüler:innen in den Prozess, die Erstellung und Nachbereitung einbezogen werden, sollte man bestimmte Dinge beachten:

      • Umfang: lieber weniger als mehr, lieber qualitativ als quantitativ
      • Passende Gruppenzusammensetzungen wählen, verschiedene Rollen vergeben (z.B. Regisseur:in, Animateur:in, Kamerafrau/-mann ...)
      • Schwerpunkt auf Planung des Videos, ggfs. Hilfsmittel an die Hand geben oder Schüler:innen individuell unterstützen, Raum für eigene Ideen geben
      • Benötigte Apps/ Softwares vorab oder im Prozess sukzessive erarbeiten (z.B. iMovie für Videoschnitt).
      • Unterstützung bei der Auswahl einer geeigneten Umsetzungsmethode
      • Grundlagen des Filmens vorab erarbeiten (z.B. Stativ verwenden, nicht gegen das Licht filmen, Szene ausleuchten, ggfs. Mikrofon verwenden ...)
      • Möglichkeit geben das Lernvideo zu präsentieren (Werkstolz, Selbstwirksamkeitserfahrung).

    • Lernvideos personalisieren

      Je nachdem wer die Zielgruppe deines Lernvideos ist, kann es Sinn machen, das Video zu personalisieren. Das sollte ebenfalls schon in der Planung eines Lernvideos berücksichtigt werden.

      Neben deiner eigenen Stimme gibt es viele weitere Möglichkeiten, einem Lernvideo einen persönlichen Touch zu verleihen.

      Lernvideo: Lernvideos personalisieren



      Lernvideo: Lernvideos personalisieren mit Memojis oder Animojis




    • Du bist dran!

      Wenn du noch etwas mehr Orientierung und Unterstützung benötigst, dann folge doch einfach den Arbeitsaufträgen unten und erarbeite dir die Inhalte dieses Moduls Stück für Stück. Außerdem findest du unten noch Links und weitere Materialien zum Thema.

      Storyboard erstellen

      • Überlege dir genau, welche Lernziele du mit deinem Lernvideo erreichen möchtest und welche Inhalte hierfür notwendig sind (Ziele + didaktische Reduktion).
      • Verschaffe dir einen Überblick, welche Möglichkeiten es gibt ein Lernvideo zu erstellen (M8 ... erstellen) und wähle eine passende Umsetzungsmöglichkeit aus. Berücksichtige hierbei welche optischen Effekte du einsetzten möchtest und mit welcher Methode das überhaupt oder gut  umzusetzen ist.
      • Fixiere deine Planungen für das Lernvideo schriftlich in Form einer Sketchnote, eines Storyboards oder in Stichpunkten.

      Lernvideos personalisieren

      • Mach dich mit verschiedenen Möglichkeiten vertraut, wie man Lernvideos personalisieren kann, indem du dir die beiden Lernvideos anschaust.
      • Beziehe Elemente hiervon in deine eigene Planung mit ein und setze diese in deinem eigenen Lernvideo um.