• 3. Filmsprache

    • Filmsprache

      Ein Film wird nicht einfach nur gedreht, sondern sorgfältig vorbereitet. Mit jeder Einstellung und jeder Szene wird versucht, eine Geschichte zu erzählen. Dabei nutzt man die Filmsprache, die Ausdrucksmittel umfasst, um Inhalte optisch und akustisch zu vermitteln. Bildgestaltung ist ein wesentlicher Bestandteil der Filmsprache und umfasst Techniken wie Komposition, Lichtführung, Farbgestaltung und Perspektive. Diese Elemente beeinflussen die visuelle Ästhetik und emotionale Wirkung eines Films, indem sie die gewünschte Stimmung und Atmosphäre erzeugen. auf dieser Seite werden wir einige Teilaspekte der Bildgestaltung näher beleuchten.

      Einstellungsgrößen und ihre Wirkung:

      Die Einstellungsgröße in der Filmtechnik definiert das Verhältnis der Größe eines Objekts oder einer Person zur gesamten Bildfläche, beeinflusst durch den Abstand der Kamera zum Motiv sowie durch die Spezifikationen und Einstellungen des eingesetzten Objektivs. Kurz gesagt, sie bestimmt, wie groß oder klein ein Motiv im Bild erscheint.

      • Panoramaaufnahme : Große Distanz, der Mensch ist kaum sichtbar.
        • Funktion: Schafft Atmosphäre und betont den Charakter der Landschaft.
      • Totale: Zeigt den Handlungsort und den Menschen in voller Größe.
        • Funktion: Einführung des Handlungsortes und räumliche Orientierung (Establishing Shot).
      • Halbtotale Aufnahme: Mensch und nähere Umgebung sind sichtbar.
        • Funktion: Fokus auf Aktion und Interaktion.
      • Amerikanische Aufnahme: Zeigt den Menschen von der Hüfte aufwärts.
        • Funktion: Handlungsbetont, oft in Duellszenen verwendet.
      • Halbnahaufnahme: Mensch und Umgebung vollständig sichtbar.
        • Funktion: Schwerpunkt auf Aktion und Interaktion.
      • Nahaufnahme: Zeigt den Menschen von der Brust aufwärts.
        • Funktion: Ideal für Dialogszenen, zeigt Gefühle und Reaktionen.
      • Großaufnahme: Fokussiert auf Gesicht, Körperteil oder Objekt.
        • Funktion: Stellt Nähe her, oft in emotionalen Situationen verwendet.
      • Detailaufnahme: Zeigt einen Teil des Gesichts, Körperteils oder Objekts.
        • Funktion: Betont die Bedeutung durch extreme Nähe.

      Kameraperspektive

      Die Kameraperspektive beschreibt die Blickrichtung der Kamera auf das gefilmte Objekt.

      • Froschperspektive / Untersicht:

      Drückt Überlegenheit aus und lässt Gebäude mächtiger sowie Landschaften unübersichtlicher wirken.

      • Untersicht / Bauchhöhe:

      Betont die Perspektive von Kindern und visualisiert die Unterlegenheit der betrachtenden Person, was die andere Person überlegen erscheinen lässt.

      • Augenhöhe:

      Betrachtende und Protagonist/-innen sind auf einer Ebene, wirkt neutral und schlicht, erweckt Vertrauen.

      • Aufsicht:

      Vermittelt ein Gefühl von Überlegenheit über die Protagonist/-innen, die Person im Bild wirkt schwach oder bemitleidenswert.

      • Vogelperspektive:

      Bietet einen Überblick und schafft Distanz, wird weit über der Augenhöhe der Personen gefilmt.

      • Top Shot („God's Point of View“):

      Lässt Figuren wie Spielfiguren wirken: beobachtet und manchmal machtlos.

      In folgenden Video werden Ihnen noch weitere Tipps zur Bildgestaltung gegeben.

      Dieses Video wird mit freundlicher Genehmigung von der ARD-Mediathek bereitgestellt und unterliegt möglicherweise anderen Lizenzbedingungen als diejenigen, die in diesem Kurs verwendet werden.

      Hintergrund und Licht im Film

      Der Hintergrund setzt in Filmen den räumlichen und emotionalen Kontext und unterstützt subtil die Erzählung. Licht wiederum gestaltet die Atmosphäre; es lenkt Aufmerksamkeit, modelliert Charaktere und beeinflusst die Stimmung. Durch Schatten- und Lichtspiel kann es Gefühle von Wärme oder Kälte erzeugen und ist essenziell für die visuelle Erzählkunst. Beide Elemente, Hintergrund und Licht, arbeiten zusammen, um die emotionale Wirkung und die visuelle Tiefe einer Szene zu verstärken.

      In folgenden Video wird dieses nochmal anschaulich verdeutlicht.

      Dieses Video wird mit freundlicher Genehmigung von der ARD-Mediathek bereitgestellt und unterliegt möglicherweise anderen Lizenzbedingungen als diejenigen, die in diesem Kurs verwendet werden.

       

      Der rote Faden

      Der rote Faden in einem Film oder einer Erzählung stellt ein zentrales Element dar, welches dem Publikum eine klare Struktur bietet und es durch die Geschichte leitet. Diese narrative Klammer hilft, Interesse und Spannung aufrechtzuerhalten und sorgt dafür, dass die Zuschauenden emotional investiert bleiben.

      Eine Methode, die Erzählung spannender zu gestalten, besteht darin, den Zuschauenden zu zeigen, wie die Hauptfigur ein Problem löst, anstatt lediglich die Lösung zu präsentieren. Durch diesen Ansatz wird eine tiefere Verbindung zwischen dem Publikum und den Charakteren hergestellt.

      Strategien für einen effektiven roten Faden:
      • Konzentrieren Sie sich auf Situationen und Handlungen, die eng mit den Charakteren verknüpft sind.
      • Werfen Sie zu Beginn eine Frage auf, die im Verlauf der Erzählung beantwortet wird.
      • Nutzen Sie die Dynamik und Beziehungen zwischen den Charakteren oder zwischen Charakteren und Objekten.

      Beim Entwickeln Ihres Films sollten Sie sorgfältig planen, wie Sie diese Elemente einsetzen, um eine kohärente Struktur zu schaffen, die Spannung erzeugt und die Aufmerksamkeit des Publikums fesselt.

      Storyboard:

      Nachdem du eine Geschichte ausgedacht hast, geht es an die Erstellung eines Storyboards. Ein Storyboard ist eine zeichnerische Version eines Drehbuchs oder die Visualisierung eines Konzepts. Dies hilft dir dabei, dir den Film bereits vorzustellen und ein gemeinsames Ziel zu verfolgen.

      Inhalt des Storyboards

      Das Storyboard zeigt Szenen, aufgeteilt in Bilder, die in der richtigen Reihenfolge die Abläufe des Films darstellen. Das Wesentliche des Bildinhalts wird skizziert.

      Wie detailliert die Skizzen sind, ist ganz dir überlassen. Es können auch mehrere Szenen zu einem Bild zusammengefasst werden. Der Detailgrad ist nicht so wichtig, solange der Inhalt vermittelt wird. Demnach musst du kein Künstler sein, um ein Storyboard zu zeichnen. Einfache Skizzen und Strichmännchen reichen aus.

      In das Storyboard können auch die Bewegungen der Kamera durch Pfeile angedeutet werden. Ebenso können die Bewegungsrichtungen der Schauspieler markiert werden. Um diese „Bildergeschichten“ herum kann Platz für Anmerkungen zum Dialog, zum Ton, zur Musik, zu den Requisiten und für weitere Hinweise gelassen werden.

      Auf dem Lehrkräftefortbildungsserver finden Sie eine Vorlage für ein Storyboard.

      Hier ein Beispiel eines fertigen Storyboards:

      Five Shot Regel

      Immer wenn du einen Film drehst, solltest du versuchen, die 5-Shot-Regel zu beachten. Das bedeutet, fünf Einstellungen (Shots) von dieser Szene zu drehen. Auf diese Weise hast du am Ende genug Material für den Schnitt, um die Geschichte schlüssig zu erzählen.

      Merken können Sie sich diese Einstellungen mit diesen 5 W-Fragen:
       

       

      Wenn du von einer Handlung diese fünf Aufnahmen machst, hast du beim Schnitt genug Material.

      Im folgenden Video wird dir gezeigt, wie du die Five Shots anwenden kannst.

      Dieses Video wird mit freundlicher Genehmigung von der ARD-Mediathek bereitgestellt und unterliegt möglicherweise anderen Lizenzbedingungen als diejenigen, die in diesem Kurs verwendet werden.