Video zum Einstieg
Worum geht es beim kollaborativen Lesen und Schreiben? Dazu gibt das folgende Video einen ersten Überblick:
Soweit nicht anders angegeben stehen alle Inhalte unter der Lizenz CC BY 4.0. Namensnennung: Nele Hirsch (eBildungslabor) im Auftrag des LISUM.
Wie funktioniert kollaboratives Schreiben?
Wie im Einstiegsclip beschrieben, verändert sich Lesen und Schreiben in einer Kultur der Digitalität dahingehend, dass es auch kollaborativ erfolgen kann. Am besten lässt sich das anhand von kollaborativen Schreibumgebungen zeigen.
Das am häufigsten genutzte Tool ist hier sicherlich das Etherpad. Anhand dieses Tools lässt sich sehr gut zeigen, wie kollaboratives Schreiben praktisch funktioniert. Daran wird dann auch deutlich, dass kollaboratives Schreiben keine technische Herausforderung ist, denn das Tool ist wirklich super einfach. Stattdessen sind die damit verbundenen sozialen Prozesse die entscheidende Herausforderung.
In diesem Screencast wird das Tool vorgestellt:
Im Screencast wird die offene Etherpad-Installation der ZUM: das Zumpad genutzt. Oben rechts im ZUMpad gibt es eine Vielzahl an Bearbeitungsmöglichkeiten. Hier können Inhalte importiert und/oder exportiert werden. Außerdem können Anwender*innen mithilfe der Funktion "Bearbeitungsverlauf" eine Zwischenspeicherung vornehmen und ältere Versionen wieder aufrufen. Auch die Nutzung der Copy- & Paste-Methode ist natürlich gegeben. Eine mögliche Alternative zum ZUMpad wäre das Yopad der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung – aber es gibt auch darüber hinaus zahlreiche offene Installationen, die genutzt werden können.
Wenn möglich, sollten Etherpads vorzugsweise über eigene Lernmanagement-Systeme bzw. eigene Schulserver (z.B. Iserv) verwendet werden. Die öffentlichen Etherpads sind als eine Art "öffentliche Pinnwand" zu verstehen. Deshalb wird dazu geraten, dass bei den Schreibern keine personenbezogenen Daten verwendet werden und ein möglichst kryptischer Link generiert werden sollte. Zudem müssen Anwender und Anwenderinnen beachten, dass bei öffentlichen Etherpads die Inhalte nach einer gewissen Zeit gelöscht werden.
Wenn Anwender*innen auf der Suche nach mehr Funktionalitäten zum kollaborativen Schreiben sind, ist das Cryptpad oder CodiMD (HedgeDocs) zu empfehlen. Auch dazu werden nachfolgend zwei Screencasts vorgestellt:
Die Herausforderung für zeitgemäße Pädagogik liegt darin, kollaboratives Schreiben selbstverständlich in Lernprozessen zu integrieren. Über gemeinsame Sammlungen oder auch Mitschriebe lässt sich das zu den unterschiedlichsten Themen und Lernerfordernissen realisieren. Zahlreiche methodische Einsatzmöglichkeiten zum kollaborativen Schreiben wurden in diesem Blogbeitrag skizziert.
Welche weiteren Ausprägungen von kollaborativem Schreiben gibt es?
Kollaboratives Schreiben wird noch spannender, wenn man mit ‚dem Internet‘ und nicht mehr mit einer klar definierten Lerngruppe schreibt. Die Übergänge sind dabei natürlich fließend. Wie kann offenes kollaboratives Schreiben aussehen?
- Eine erste – und noch recht überschaubare – Möglichkeit könnte es sein, dass offen dazu aufgerufen wird, sich an einer Sammlung zu einem bestimmten Thema in einem Etherpad zu beteiligen. Dieser Aufruf könnte einen z.B. über Social Media erreichen. Vor diesem Hintergrund schreibt man im Ergebnis dann doch eher mit einem mindestens zum Teil bekannten Menschen, weil man in einer ähnlichen Filterblase aktiv ist.
- Sehr weitgehend ist offenes, kollaboratives Schreiben dann, wenn eine Person aufbauend auf der Netzkommunikation von Millionen anderer Menschen schreibt. Praktisch passiert das bei der Nutzung von Suchmaschinen, wenn es eine automatische Suchvervollständigung gibt: Es wird ein Suchbegriff in die Suchmaschine eingegeben - und das Eingegebene wird ergänzt, basierend auf dem, was andere Menschen vorher geschrieben haben.