• Tools für Brainstorming als kollaborativen Prozess

    • Brainstorming

      Bei einem Brainstorming werden typischerweise Ideen gesammelt. Oftmals werden von der Ideensammlung Cluster gebildet und Muster deutlich gemacht. Deshalb werden Brainstormings häufig als Entscheidungshilfe für konkrete Fragestellungen genutzt. Es gibt unterschiedliche Brainstorming-Methoden: Der klassische Weg ist die Nutzung von Post-Its auf einer Wand. Im Zeitalter der Digitalität entstehen viele neue Tools für ein Brainstorming, insbesondere für asynchrone Lernsettings. Egal ob analog oder digital, Brainstormings stellen eine zeitgemäße Weise zum Lehren und Lernen dar, weil sie die Kollaboration, Kreativität, Kommunikation und kritisches Denken von allen Beteiligten fordern.


    • Einsatzmöglichkeiten

      • Themeneinstieg: Brainstormen kann als Methode für einen Themeneinstieg genutzt werden. Alle ersten Ideen, Begriffe und Überlegungen zum genannten Thema werden als neue Idee festgehalten. Hierfür nutzen die Lernenden individuell ihre eigenen digitalen Geräte oder wenn das Brainstorming in Kleingruppen stattfindet, ein Gerät pro Kleingruppe. In diesem Fall wird eine Person bestimmt, die die Aussagen aus der Kleingruppe schriftlich festhält. Je nach Ergebnissen können im Gespräch zwischen Lernenden und Lehrkraft die Kategorien entwickelt werden, die den jeweiligen Ideen eine Farbe geben. Mit der Like-Funktion (alle Lernenden haben drei Likes) können nun die Lernenden ihre Präferenz ausdrücken, an welchen inhaltlichen Themen sie weiterarbeiten möchten. Bei mindwendel fehlt eine Cluster Funktion. Doppelte Inhalte können technisch vor einer Abstimmung aber im Tool direkt gelöscht werden. Dies sollte nicht ohne Transparenz den Lernenden gegenüber passieren. Durch die Exportmöglichkeit kann das Brainstorming des Themeneinstieg auch in einem kollaborativen Dokument, wie z.B. dem kitsPad integriert werden, um dort weiter zu arbeiten.

      • Feedback: Bis zu fünf unterschiedliche Kategorien können in mindwendel vergeben werden. Das eigent sich gut für ein Fünf-Finger-Feedback: Die jeweiligen Aussagen (z.B. Das fand ich super. Darauf möchte ich hinweisen. Das hat mir gefehlt. Das nehme ich mit. Das kam mir zu kurz.) können sowohl als Satz aber auch als entsprechendes Emoji im Kategoriefeld ergänzt werden. Nun kann das Feedback für eine Unterrichtsreihe, eine konkrete Stunde, für eine Präsentation einer Mitschülerin genauso wie für eine Projektarbeit genutzt werden: die Lernenden schreiben ihr entsprechendes Feedback und wählen dazu die passende Kategorie aus. Das Feedback wird dann in der jeweiligen Lerngruppe betrachtet und ausgewertet.

      • Wunsch- und Meckerkasten: Dadurch, dass mindwendel die Möglichkeit hat Textinhalte anonym zu erstellen, kann das Tool auch als Wunsch- und Meckerkasten für den Klassenverbund genutzt werden. Auch hier können gemeinsam mit Lehrkraft und Lernenden die relevanten Kategorien entwickelt werden (z.B. Das wünsche ich mir für mich. Das wünsche ich mir für uns. Das fehlt mir gerade. Das fand ich überhaupt nicht gut.). Während der Klassenrat-Phase gibt es dann eine bewusste Zeit, um Inhalte beim Wunsch- und Meckerkasten zu ergänzen, die dann während des Klassenrats besprochen werden können. Auch hier kann durch die Like-Funktion Zustimmung zu einem bestimmten Thema ausgedrückt werden, was damit eine erhöhte Relevanz bei den Lernenden anzeigt.

      • ToDo-Management: Wenn die Lernenden an einem (Gruppen-)Projekt arbeiten, können sie in mindwendel ihre jeweiligen ToDos und Aufgaben festhalten. Dazu eignet sich die Kanban-Methode, die einzelne Aufgaben in 1. zu erledigen, 2. in Arbeit und 3. erledigt zusammenfasst. Diese drei Bearbeitungs-Stadien können mit einer eigenen Kategorie und Farbe dargestellt werden (z.B. zu erledigen = lila, in Arbeit = orange und erledigt = grün). In einem ersten Schritt sammeln die Lernenden alle Aufgaben, die im Projekt erledigt werden müssen unter zu erledigen. Gegebenenfalls kommen während der Projektarbeit noch Aufgaben hinzu, die problemlos als neue Idee ergänzt werden können. Dann teilen die Lernenden sich auf die Aufgaben auf, ergänzen ihren Namen über der Aufgabe und verändern die Kategorie in in Arbeit. Sobald die Aufgabe erledigt ist, wird die Kategorie in erledigt verändert. Es sollten je nach Projektumfang regelmäßige Treffen zwischen den Lernenden aus der Gruppe stattfinden, um die konkrete Bearbeitung der Aufgaben zu besprechen. Je nach Lerngruppe und Orientierungsbedarf können auch alle zu erledigen Aufgaben von der Lehrkraft vorgegeben werden.



    • Screencast zu mindwendel mit Einsatzmöglichkeiten

      Wie Sie die Einsatzmöglichkeiten mit mindwedel umsetzen können, erfahren Sie in dem nachfolgenden Screencast.

      Video Screencast zu mindwendel mit Einsatzmöglichkeiten von Agentur J&K – Jöran und Konsorten im Auftrag des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ Hildesheim) | Lizenz CC BY 4.0



    • mindwendel

      Das NLQ bietet mindwendel, ein offenes Tool zum kollaborativen Brainstorming, an. mindwendel ist unter der Adresse https://idea.kits.blog/ zu erreichen. Die Nutzung von mindwendel ist kostenlos und unterliegt der DSGVO.

      Mit mindwendel können Begriffe oder Ideen in der Lerngruppe gesammelt und sortiert werden. Das Tool funktioniert mit jedem Endgerät direkt im Browser und benötigt keine Anmeldung sowie Installation.

      Um eine Session zu starten, muss eine Frage festgelegt werden. Nach der Eingabe der Frage wird eine Session angelegt und eine URL generiert. Eine Session kann 30 Tage lang genutzt werden, danach wird sie automatisch gelöscht. Im Laufe der Session kann die Frage in den Einstellungen der Seite geändert werden.

      Die Hauptfunktion von mindwendel ist die Einreichung von Ideen. Für jede Idee ist es möglich aber nicht erforderlich, den Namen von der schreibenden Person anzugeben. Es werden fünf Labels bereitgestellt, um die eingereichten Ideen zu kategorisieren. Die Farbe sowie die Namen von den Labels sind in den Einstellung der Seite veränderbar. Außerdem gibt es eine Like-Funktion, das heißt jede Person kann abstimmen, wenn ihr eine Idee gefällt. Zur Übersichtlichkeit können die Ideen nach Anzahl der Likes oder nach Labels, also nach den Kategorien, sortiert werden.

      Standardmäßig können alle Menschen, die über den Link zur Session verfügen, auf die Einstellungen der Seite zugreifen. Das bedeutet, dass alle Personen die Fragestellung ändern, die Labels bearbeiten, Ergebnisse exportieren sowie die Session löschen können. Es besteht aber die Möglichkeit, einen separaten Link zur Administration zu generieren. In diesem Fall verschwindet der Button mit den Einstellungen und die Einstellungen sind nur mit dem Admin-Link zu erreichen.



    • 💡

      Reflektieren und ausprobieren!

      Wir möchten Ihnen zwei Impulse mitgeben:

      1. Wie können Sie die Einsatzmöglichkeiten von mindwendel in Ihrem Schulalltag umsetzen? Was müssen Sie anpassen, um das Tool mit Ihren Lernenden auszuprobieren? Wenn Sie mögen, können Sie Ihre Antworten im Forum zum Kurs teilen. Hier gelangen Sie zum Forum.

      2. Erkunden Sie mindwendel selbst. Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, erstellen Sie ein eigenes mindwendel unter https://idea.kits.blog/ und schauen Sie, was Sie entdecken können. Hier ist nichts falsch. Erstellen Sie mehrere neue Ideen und geben beispielhaft Texte ein. Welche Kategorien können Sie den Farben zuordnen? Für Fortgeschrittene: Wie können Sie den Link mit Lernenden teilen, damit diese auch selbst die Kategorien verändern können?




    • Hier gelangen Sie zum nächsten Abschnitt des Kurses Tools für das Strukturieren und Visualisieren von Wissen.