• Tools für das Strukturieren und Visualisieren von Wissen

    • Mindmaps gehen sowohl analog als auch digital

      Mindmaps sind eine wunderbare Möglichkeit, um Vorwissen sichtbar zu machen und Texte oder darin enthaltene Passagen strukturiert zu visualisieren. Die vom Psychologen Tony Buzan entwickelte Technik ist längst wiederkehrender Bestandteil in verschiedensten Lernsettings. Die digitale Variante lässt sich einfach teilen, archivieren, beliebig oft überarbeiten und um multimediale Elemente ergänzen. Mindmaps sind ein hilfreiches Werkzeug zur Förderung der 4K-Kompetenzen kritisches Denken, Kreativität, Kommunikation und Kollaboration im Lehr- und Lernprozess.

      (Der Textabschnitt Mindmaps gehen sowohl analog als auch digital basiert auf dem Text Digitale Lesestrategien: Mindmaps von Tim Krieger via kits.blog | Lizenz: CC BY 4.0 | Veränderung: Umformulierung, Ergänzung)



    • Einsatzmöglichkeiten

      • Forscherzeit: Schülerinnen und Schüler wählen ein Thema, mit dem sie sich näher beschäftigen wollen. Dieses Thema schreiben sie in die Mitte ihrer Mindmap. Darum gruppieren sie alle Fragen (und weitere Fragen zu diesen Fragen), die aus ihrer Sicht zur Auseinandersetzung mit dem Thema wichtig sind. Anschließend können sie sich in Lexika, Online-Suchmaschinen und anderen Nachschlagewerken auf die Suche nach Informationen zu den gesammelten Themen machen. Wenn ein Thema oder eine Frage fertig erkundet ist, lässt sich das in der Mindmap farblich markieren. Wenn die Schülerinnen und Schüler während ihrer Forscherzeit auf weitere Themen oder Fragen stoßen, können sie diese in der Mindmap ergänzen. Am Ende der Forscherzeit kann die Mindmap zugleich zur Präsentation dienen. Die Forscherzeit lässt sich sehr gut kollaborativ in Kleingruppen umsetzen, wobei jede Kleingruppe eine gemeinsame Mindmap erstellt.

      • Mitschrieb mit Peer-Reflexion: Schülerinnen und Schüler erhalten einen Input zu einem Thema. Das kann ein Text sein, ein Podcast oder Video, ein Referat eines Mitschülers oder ein Vortrag der Lehrkraft. Anstelle eines klassischen Mitschriebs versuchen sie den Input für sich als Mindmap zu visualisieren. Anschließend können sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig ihre erstellten Mindmaps vorstellen. Die unterschiedliche Gestaltung der Mindmaps kann als Anstoß zur weiteren Reflexion dienen.

      • Spickzettel: Schülerinnen und Schüler bereiten sich mithilfe einer Mindmap auf einen Vortrag vor. Dazu sortieren sie ihr Thema als Mindmap — und können diese dann als Spickzettel nutzen, wenn sie vortragen.

      • Schatzsuche: Mit TeamMapper lassen sich Bilder zu den Bestandteilen einer Mindmap hochladen. Das kann z.B. genutzt werden, um sich mit einer vorbereiteten Mindmap auf Schatzsuche zu begeben. Beispielsweise könnten Schülerinnen und Schüler vor einer Exkursion eine Mindmap erhalten mit Dingen, die es dort zu finden gilt. Unterwegs werden dann Fotos gemacht und die Mindmap damit gefüllt.

      • Bildersortierung: Die Bildfunktion kann auch genutzt werden, um unterschiedliche Bilder zu sortieren und auf diese Weise zu verstehen. Beispielsweise könnten Schülerinnen und Schüler ein Set von Verkehrsschildern oder Tieren erhalten, mit der Aufgabe, diese in eine Mindmap einzusortieren.

      • Lerntagebuch: Schülerinnen und Schüler begleiten ihren Lernprozess zu einem Thema mit einer Mindmap als eine Art minimalistisches Lerntagebuch. In der Mitte steht hier das Thema des Lernprozesses. Wenn ein neuer Aspekt zu dem Thema gelernt wird, kann dieser in der Mindmap ergänzt werden.

      • Rollenkarte: Zur Begleitung einer Lektüre bekommen Schülerinnen und Schüler unterschiedliche Charaktere der Lektüre zugeteilt. Diese schreiben sie ins Zentrum ihrer Mindmap. Beim Lesen werden dann immer weitere Aspekte zu diesem Charakter ergänzt. Am Ende können die Mindmaps vorgestellt und reflektiert werden. Auch hier lässt sich sehr gut kollaborativ in Kleingruppen arbeiten.

      • Lernlandkarte: Schülerinnen und Schüler erstellen gemeinsam mit ihren Lehrkräften individuelle Lernlandkarten als Mindmaps, auf denen ihre Lernvorhaben der nächsten Woche eingetragen sind. Die Mindmap-Form ermöglicht es dabei, die unterschiedlichen Lernvorhaben zu strukturieren (z.B. nach Fachgebieten oder Schwierigkeitsstufen). Während des Lernprozesses können Schülerinnen und Schüler markieren, welche Themen sie gerade bearbeiten bzw. welche sie abgeschlossen haben. Alternativ kann auch eine Farbe festgelegt werden für „Hier habe ich noch Fragen“. Die Mindmap dient am Ende des Lernprozesses dann als Grundlage für ein Lernentwicklungsgespräch.


      (Der Textabschnitt Einsatzmöglichkeiten wurde genommen von Mindmapping in Lernprozessen von Nele Hirsch via kits.blog | Lizenz: CC BY 4.0)



    • Screencast zu TeamMapper mit Einsatzmöglichkeiten

      Wie Sie die Einsatzmöglichkeiten mit TeamMapper umsetzen können, erfahren Sie in dem nachfolgenden Screencast.

      Video Screencast zu TeamMapper mit Einsatzmöglichkeiten von Agentur J&K – Jöran und Konsorten im Auftrag des Niedersächsischen Landesinstituts für schulische Qualitätsentwicklung (NLQ Hildesheim) | Lizenz CC BY 4.0



    • TeamMapper

      Das NLQ bietet TeamMapper, ein offenes Tool zur kollaborativen Erstellung von übersichtlichen Mindmaps, an. TeamMapper ist unter der Adresse https://map.kits.blog/ zu erreichen. Die Nutzung von TeamMapper ist kostenlos und unterliegt der DSGVO.

      Mit TeamMapper lassen sich Mindmaps mit Farben gestalten, um Bilder ergänzen und abspeichern. Die App funktioniert im Browser mit jedem Endgerät – einmal geöffnet auch offline. Um Mindmap komfortabel nutzen zu können, kann die Anwendung am besten dem Homescreen hinzugefügt werden.


      Es gibt ein paar Besonderheiten, die bei der Nutzung von TeamMapper beachtet werden sollten:

      • Die vorausgewählte Sprache der Benutzeroberfläche des Tools ist Englisch. In den Einstellungen kann eine andere Sprache ausgewählt werden, beispielsweise Deutsch.

      • TeamMapper hat keine Funktionen zum Zeichnen oder zum Ergänzen von Textboxen. Daher ist es nicht möglich, den Namen von der Mindmap als Überschrift oder Titel sichtbar zu machen.

      • Im Gegensatz zu kitsPad wird der Link bei der Erstellung einer neuen Mindmap maschinell generiert. Die Lehrkraft kann einen Kurzlink-Service wie kurzelinks.de oder t1p.de nutzen, um einen Link mit erkennbaren Stichwörtern zu erstellen und an die Lernenden weiterzugeben. Alternativ kann mit dem QRStorage-Tool vom NLQ ein QR-Code zur Mindmap generiert und beispielsweise ins Arbeitsblatt eingefügt werden.

      • Die Mindmaps bei TeamMapper werden 30 Tagen nach der Erstellung automatisch gelöscht, egal ob es Änderungen gibt oder nicht. Daher sollte unbedingt die Export-Funktion genutzt werden, um die Arbeitsergebnisse zu speichern.


      Ein verwandtes Tool ist das Tool Kreislauftool, das vom eBildungslabor ins Deutsche übersetzt und angepasst wurde.

      (Der Textabschnitt TeamMapper basiert auf dem Text Digitale Lesestrategien: Mindmaps von Tim Krieger via kits.blog | Lizenz: CC BY 4.0 | Veränderung: Umformulierung, Ergänzung)



    • 💡

      Reflektieren und ausprobieren!

      Wir möchten Ihnen zwei Impulse mitgeben:

      1. Wie können Sie die Einsatzmöglichkeiten von TeamMapper in Ihrem Schulalltag umsetzen? Was müssen Sie anpassen, um das Tool mit Ihren Lernenden auszuprobieren? Wenn Sie mögen, können Sie Ihre Antworten im Forum zum Kurs teilen. Hier gelangen Sie zum Forum.

      2. Erkunden Sie TeamMapper selbst. Nehmen Sie sich 10 Minuten Zeit, erstellen Sie eine eigene Mindmap unter https://map.kits.blog/ und schauen Sie, was Sie entdecken können. Hier ist nichts falsch. Erstellen Sie mehrere Hauptpunkte und ergänzen Sie entsprechende Unterpunkte. Probieren Sie die Farben aus, welche Farbe lässt sich wie verändern? Für Fortgeschrittene: Wie können Sie ein Bild in der Mindmap ergänzen? Wie können Sie die Mindmap als PDF exportieren?



    • Hier gelangen Sie zum nächsten Kapitel des Kurses Tools für kooperative Lernsettings für Einzel- und Kleingruppenarbeit.