Modul 07

Website: Open E-Learning-Center Niedersachsen (OpenELEC)
Kurs: Kompetenzen für das Unterrichten in der digitalen Welt
Buch: Modul 07
Gedruckt von: Gast
Datum: Montag, 23. Dezember 2024, 04:13

Beschreibung

Kommunikation, Interaktion und Kollaboration mit digitalen Medien im Fachunterricht

1. Kommunikation und Interaktion

Überblick über die Kapitel: 

1.1 Kommunizieren und/oder Interagieren mit Siri und Samantha...

1.2 Was ist Kommunikation? Was ist Interaktion?

1.3 Kommunikation unter den Bedingungen der Digitalität

1.4 Die Kultur der Digitalität

1.5 Mediale Kommunikationsstrukturen

 

 

 

1.1. Kommunizieren und/oder interagieren mit Siri und Samantha...

Beantworten Sie die folgenden Aufgaben und reflektieren Sie Ihr eigenes Begriffsverständnis von Interaktion und Kommunikation.

 

Aufgabe 1
 

Stellen Sie der Spracherkennenungssoftware Ihres Smartphones folgende Fragen:

  • Wünschen Sie Siri/Cortana/Alexa... einen guten Tag!
  • Fragen Sie Siri/Cortana/Alexa..., wie ihr Tag war.
  • Fragen Sie Siri/Cortana/Alexa..., was sie heute gemacht hat.
  • Bitten Sie Siri/Cortana/Alexa..., Ihnen einen Zungenbrecher aufzusagen.
  • Bitten Sie Siri/Cortana/Alexa..., Ihnen einen Witz zu erzählen.
  • Informieren Sie Siri/Cortana/Alexa... darüber, dass Sie eine Leiche im Keller haben.
  • Fragen Sie Siri/Cortana/Alexa..., warum die Banane krumm ist?
  • Fragen Sie Siri/Cortana/Alexa..., wie viel 0 geteilt durch 0 ist.
  • Fragen Sie Siri/Cortana/Alexa..., wer der oder die Schönste im ganzen Land ist.
  • Bedanken Sie sich für oder beschweren Sie sich über die Antwort.
  • Führen Sie eine freie Unterhaltung mit Siri/Cortana/Alexa...
  • Verabschieden Sie sich.
Aufgabe 2
 

Sehen Sie sich die folgenden Film- bzw. Serienausschnitte an und überlegen Sie,
ob hier kommunziert und/oder interagiert wird (oder ob nicht).

Ausschnitt aus der Sitcom 'Modern Family' (S06 E16), in der Mutter Claire auf der virtuellen Suche nach ihrer Tochter Hailey ist in Sorge darüber, sie könnte in Las Vegas Andy, den Angestellten ihres Großvaters, heiraten.

Modern Family (S06 E16) (USA 2015; R: Steven Levitan)



Ausschnitt aus Stanley Kubricks Meisterwerk "2001: A Space Odysee", in dem der Astronaut Dave mit Hilfe seines Supercomputers HAL 9000 zum Jupiter reist, jedoch nach und nach die Kontrolle über diesen zu verlieren droht.

2001: A Space Odyssey (GB/USA 1968; R: Stanley Kubrick

Ausschnitt aus dem Film "Her" von Spike Jonze, in dem die Hauptfigur Theodore ein neuartiges Betriebssystem auf seinem Rechner installiert, zu dem er im Verlauf des Films eine enge Beziehung eingehen wird.
 

Her (USA 2013; R: Spike Jonze)

 

 

 

1.2. Was ist Kommunikation? Was ist Interaktion?

Die Abgrenzung von Interaktion und Kommunikation ist nicht unproblematisch, da beide Begriffe in der Literatur entweder gleichgesetzt oder einander in allen Kombinationen über- bzw. untergeordnet werden. 

"Nach Graumann (1972) ist Interaktion nur durch den Austausch von Information, und das bedeutet durch Kommunikation möglich. Homans (1960) fasst unter Interaktion sowohl verbale als auch nicht-verbale Formen des Austauschs. Goffman (1961) führt als Abgrenzung zur Kommunikation das Kriterium der Anwesenheit ein: Interaktion setzt Anwesenheit der Partner/ innen zwingend voraus, nicht dagegen ‚Kommunikation‘ (zur Diskussion vgl. Merten 1977). Nach Piontkowski (1982) sind die beiden Begriffe zwar nicht deckungsgleich, haben aber einen großen Überlappungsbereich. Sie nimmt eine Abgrenzung von ‚Interaktion‘ und ‚Kommunikation‘ vor, indem sie auf den Inhalts- und Beziehungsaspekt bzw. die Semantik und Pragmatik des Zeichenbegriffs zurückgreift. Der Begriff der Interaktion fokussiert danach primär die Beziehung zwischen Personen, ihre gegenseitigen Bewertungen und die „Übermittlung von Beziehungsqualitäten“ (l.c. 110); beim Begriff der ‚Kommunikation‘ steht dagegen eher der Inhaltsaspekt, die Vermittlung von Bedeutungen im Vordergrund." (Christmann 1999, S. 25f.)

Diese Uneinheitlichkeit ist etwas unbefriedigend, weshalb wir in digi4all auf eine strikte Trennung von Kommunikation und Interaktion verzichten und gleichzeitig der folgenden Begriffsunterscheidung folgen:

  • Bidirektionale Kommunikation: Hierunter fallen alle Prozesse des interaktiven und wechselseitigen Austauschs von Zeichen.
  • Mensch-Maschine-Interaktion: Hierunter werden alle unidirektionalen (also einseitigen) Austauschprozesse verstanden, also auch Prozesse der Massenkommunikation und Interaktionen zwischen Menschen und digitalen Medien.

Wenn Sie sich über interpersonale Kommunikation und ein allgemeines Kommunikationsmodell informieren möchten, empfehlen wir Ihnen den Aufsatz von Six/Gleich/Gimmler 2007.


1.3. Kommunikation unter den Bedingungen der Digitalität

Mit dem Begriff der Digitalität führen wir in diesem Modul einen Begriff ein, der sich von einem oft eher technischem Verständnis des Begriffs "Digitalisierung" abhebt, indem er die v.a. gesellschaftlich-kulturell relevanten Aspekte ins Blickfeld nimmt.

Geprägt hat ihn in jüngster Zeit va. der Medien- und Kulturwissenschaftler Felix Stalder mit seinem Buch "Kultur der Digitalität".

Buchcover: Kultur der Digitalität
Stalder definiert Digitalität so...

„Im Zuge der Digitalisierung – der Auswei­tung des Einsatzes digitaler Technolo­gien – ist eine neue Infrastruktur der Wahrnehmung, der Kommunikation und der Koordination entstanden. Weil dies grundlegende Dimensionen fast aller indi­viduellen und kollektiven Tätigkeiten sind, lösen die neuen Strukturbedingungen des Handelns – die Digitalität – weitreichende Veränderungen aus. Alte Muster des Den­kens und Handelns kommen in die Krise, neue Muster entstehen. Sei es in Bezug darauf, wie jeder Einzelne sich selbst und die Welt erlebt, wie die Demokratie weiter­ entwickelt werden kann, oder wie sich das Verhältnis zu Natur gestalten lässt.“ 

Stalder, Felix: Herausforderungen der Digitalität jenseits der Technologie. In: Synergie. Fachmagazin für Digitalisierung in der Lehre (2018), 5, 8-15, hier S. 8.

und so...

Versuch einer Definition:

Digitalität ist der Möglichkeitsraum, der durch die selektive Erweiterung und Transformation der Kommunikations- und Handlungsfähigkeit unterschiedlichster Akteure auf Basis digitaler Infrastrukturen entsteht.

— felix stalder (@stalfel) December 2, 2019

Ein hilfreicher Überblick über Stalders Argumentationsstruktur wurde hier auch von Adriano Montefusco zusammengestellt.


1.4. Kultur der Digitalität

Die Kultur der Digitalität zeichnet sich dabei durch drei besonders charakteristische Formen aus:
die der Referentialität, der Gemeinschaftlichkeit und der Algorithmizität (vgl. Stalder 2016):

Referenzialität: 

Unter Referenzialität versteht man das Erstellen eines eigenen Gefüges von Bezügen, eine allgegenwärtige und all­gemein zugängliche Methode, um all die vielen Dinge, die jedem Einzelnen im Netz begegnen, zu ord­nen. Diese Daten und Informationen werden so in einen konkreten Bedeutungszu­sammenhang gebracht, der auch das eigene Verhält­nis zur Welt und die subjektive Position in ihr (mit­) bestimmt. Zunächst geschieht dies einfach dadurch, dass Aufmerksamkeit auf gewisse Dinge gelenkt wird, von denen so – zumindest implizit – behauptet wird, sie seien wichtig – sei es über ein Bild auf Flickr, über einen Tweet auf Twitter­, einem Blog­post oder einem Eintrag in ein Forum. Vorgänge des Filterns und der Bedeutungszuwei­sung sind an sich nichts Neues. Neu ist, dass nicht mehr primär Spezialistinnen und Spezialisten in Redaktionen, Museen oder Universitäten diese Prozesse als Gatekeeper ausführen, sondern dass sich das Filtern und die Bedeutungszuweisung zur Alltagsanforderung gewandelt haben.
Konsument*innen werden so gleichermaßen zu Produzent*innen, zu sog. Prosumer*innen: Ich konsumiere nicht nur Inhalte, sondern produziere sie gleichzeitig durch Posts, Likes und Shares in sozialen Medien. Dies ist eine Form des Auswählens von Inhalten, auf die alle sozialen Medien ausgerichtet sind; quasi eine Form sozialer Filterung.

Gemeinschaftlichkeit: 

Gemeinschaftlichkeit zeichnet sich aus durch den Kontakt mit anderen Personen mit ähnlichen Interessen. So entstehen Ressourcen, die konnektive Handlungen ermöglichen. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Hinweis in Social Media ist allerdings nur dann relevant, wenn andere darauf reagieren. Durch die Erfahrungen der gemeinschaftlichen Kommunikation erweitere ich einerseits meinen subjektiven Horizont; andererseits entsteht ein geteilter kultureller Horizont, in dessem Rahmen stetig konsensuell verhandelt wird, was wichtig ist und was unwichtig, was gut ist und was schlecht etc. 

Algorithmizität: 

Unsere gemeinschaftliche Welt ist aufgrund der globalen Vernetzung allerdings viel zu groß, um überhaupt umfassend wahrgenommen werden zu können. 
Wir brauchen also technische Unterstützung beim Vorsortieren des chaotischen, ungeordneten, dynamischen Informationsfluss. Diese Filterfunktion erledigen Algorithmen, die häufig kritisch gesehen werden, ohne die jedoch die Informationsflut kaum zu bewältigen wäre.


Explizit beziehen sich also mit der Referenzialität und der Gemeinschaftlichkeit zwei der drei Aspekte auf kommunikative bzw. interaktive und kollaborative Phänomene, die unsere Kultur der Digitalität maßgeblich prägen. Und auch die Algorithmizität lässt sich mittelbar nicht ohne Kommunikation und Interaktion denken.


1.5. Mediale Kommunikationsstrukturen

Im 4K-Modell von P21– Sie haben es bereits kennengelernt – wird davon ausgegangen, dass die Lern- und Innovationskompetenzbereiche "Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und Kritisches Denken" in Arbeitsumgebungen des 21. Jahrhunderts besonderes Gewicht erhalten.
Auch hier gilt Kommunikation als eine der ausschlaggebenden Handlungsfelder für erfolgreiches Lernen im 21. Jahrhundert. Dass dabei nicht nur mündliche, direkte Individualkommunikation gemeint ist, machen die Autor*innen innerhalb der Anforderungen an Kommunikation im 21. Jahrhundert deutlich:

  • Articulate thoughts and ideas effectively using oral, written and nonverbal communication skills in a variety of forms and contexts
  • Listen effectively to decipher meaning, including knowledge, values, attitudes and intentions
  • Use communication for a range of purposes (e.g. to inform, instruct, motivate and persuade)
  • Utilize multiple media and technologies, and know how to judge their effectiveness a priori as well as assess their impact
  • Communicate effectively in diverse environments (including multi-lingual)

    P21 (2015), S. 4.

Im Zuge der Mediatisierung erfolgt Kommunikation auf verschiedenen Wegen:

Mediatisierung bedeutet, dass uns für kommunikatives Handeln ein immer breiteres Medienspektrum zur Verfügung steht, das wir im Alltag immer intensiver nutzen. Dies betrifft neben der Massenkommunikation auch die Individualkommunikation im Berufs- und Privatleben. (Döring 2007, S. 298)

Grundsätzlich unterscheidet man in der Kommunikationspsychologie drei Kommunikationsstrukturen:

  • die dyadische Individualkommunikation (one-to-one)
  • die Gruppenkommunikation (many-to-many)
  • die Unikommunikation (one-to-many).

Die mediale Kommunikation unterscheidet sich von der direkten Kommunikation in sechs Dimensionen (vgl. Döring 2007), von denen wir im Folgenden vier näher beleuchten möchten.


2. Dimensionen medialer Kommunikation: Raum und Zeit

Überblick über die Kapitel: 

2.1 Ein Versuch mit Mönchen 

2.2 Die Zeit der Medien

2.3 Das viktorianische Internet

2.4 Raum und Zeit im Internetzeitalter

2.1. Ein Versuch mit Mönchen

Das Karteuser-Konvent 'Chartreuse de Paris' um 1600
Das Karteuser-Konvent 'Chartreuse de Paris' um 1600 (Bildquelle)

Im April 1746 kam es in Paris zu einem merkwürdigen Ereignis: Ca. 700 Mönche standen in einer langen Schlange vor dem Konvent der Kartäuser und hielten die Enden von zwei jeweils ca. 7,5 Meter langen Eisendrähten in den Händen, die sie jeweils mit den linken und rechten Nachbarn verband. Auf diese Weise entstand eine insgesamt gut 1,5 km lange Verbindung aus Mönchen und Drähten.

Plötzlich erfasste die Glaubensbrüder nahezu zeitgleich ein kovulsives Zucken, begleitet von simultanen Schreckensschreien. "Was um Himmels Willen ist denn da los?", mag sich der/die zufällig vorbeiflanierende Zuschauer*in gedacht haben.
Die Erklärung für diese unfreiwillige "Mönchsgeißelung" dürfte ihn/sie nicht minder verwundert zurückgelassen haben. Es handelte sich um ein Experiment des französischen Wissenschaftlers Abbé Jean-Antoine Nollet. Dieser hatte nämlich eine primitive Batterie an diese Leitung angeschlossen und den Mönchen derart einen ordentlichen Stromschlag verpasst.


2.2. Die Zeit der Medien

Getrieben wurde der Forscher nicht etwa von sadistischen Neigungen, nein, vielmehr wollte er König Louis XV beweisen, dass und wie schnell (quasi ohne Zeitverzögerung) Strom über Drähte (und Menschen) übertragen werden konnte.

Nollet war damit ein Vorreiter medialer Kommunikation. Denn was wäre, wenn mit Hilfe von Strom und Drähten nicht nur Elektroschocks, sondern auch kommunikative Botschaften transportiert werden könnten? Bislang war die Geschwindigkeit der Fernkommunikation an materielle Transportkörper wie Boten, Reiter oder Postkutschen gebunden. Was musste es doch für ein verlockender Gedanke sein, unabhängig von diesen 'Menschmedien' zu werden und vielleicht sogar unabhängig von Raum und Zeit?

Um sich die zeitlichen Dimensionen vor Augen zu führen, die mit Kommunikation über große Distanzen verbunden sein können, beantworten Sie die folgenden Schätzfragen.


2.3. Das Viktorianische Internet

Nur 4 Minuten, um eine Nachricht von London nach Bombay und wieder zurückzuschicken? Was war passiert?

Nun, seit Mitte des 19. Jahrhunderts war der Telegraph erfunden worden. Das, was Abbé Nollet mit seinem Mönchsexperiment untersuchen wollte, nämlich die Nutzung von Strom für die Übermittlung von Botschaften über große Entfernungen in großer Geschwindigkeit, war mit der Erfindung der Telegraphie wahr geworden. Mit Hilfe von kilometerlangen Tiefseekabeln und Überlandleitungen, mit Hilfe einer Vielzahl an Telegraphenmasten, -stationen und Telegraphist*innen war es gelungen, Kommunikation zu globalisieren und Begrenzungen durch Raum und Zeit quasi zu überwinden.

Die Welt war online - in einer Art "viktorianischem Internet", wie es der britische Journalist Tom Standage nennt. Kommunikation, die vormals Stunden, Tage oder Wochen dauerte, vollzog sich nun in Minuten. Durch eine Kombination aus Telegraphennetzwerk, Tiefseekabeln, Rohrpostsystemen und Bot*innen konnten Botschaften über einst scheinbar unüberbrückbare Distanzen ausgetauscht werden.

Obwohl der Telegraph [gegen Ende des 19. Jahrhunderts langsam] aus dem Blickpunkt der Öffentlichkeit verschwand, lebt er in der Welt der Kommunikationstechnologien, die danach entstanden - Telephon, Fax und in letzter Zeit das Internet - weiter. Und ironischerweise ist es das als Quintessenz der modernen Kommunikationsmittel gehandelte Internet, das die größte Ähnlichkeit mit seinem telegraphischen Vorgänger aufweist.
Wie das Telegraphennetzwerk ermöglichte es das Internet seinen Nutzern, mit Hilfe von zusammengeschalteten Netzwerken über eine große Entfernung hinweg zu kommunizieren [...]. Gemeinsame Regeln und Protokolle machen es möglich, daß alle Arten von Computern Botschafen untereinander austauschen - so wie vor 150 Jahren Botschaften problemlos von einer Vorrichtung (etwa einem Morseapparat) zu einem anderen (einem pneumatischen Rohr) weitergeleitet werden konnten. Die Reise eines E-Mails, das von Server zu Server an seinen Bestimmungsort geleitet wird, ist dem Weg eines Telegramms von einem Telegraphenamt zu nächsten vergleichbar. (Standage 1999)

Das Viktorianische Internet

2.4. Raum und Zeit im Internetzeitalter

In unserer Epoche ereignen sich technische Innovationen in einem nie zuvor dagewesenen Tempo, so dass wir nicht mit Bestimmtheit vorhersagen können, wie unsere Welt in nur ein bis zwei Jahrzehnten aussehen wird – sicher ist nur, dass sich die Bedeutung von Zeit und Raum im Internetzeitalter geändert hat und weiter ändern wird und dass sich das auf unser Kommunikationsverhalten auswirkt.

Die Möglichkeiten und Formen zu kommunizieren, haben sich im Internetzeitalter grundlegend verändert, der physisch-geographische Raum verliert angesichts der globalen Vernetzung seinen Status als Orientierungsgröße.

Synchrone (d.h. gleichzeitige) Kommunikation kann über das Festnetztelefon (ja, das gibt es noch), über Smartphones, Chats und Videokonferenzenen mit Teilnehmer*innen weltweit geführt werden.

Aber gerade klassische Kommunikationsmedien verlieren im Alltag an Bedeutung: Asynchrone Text- und Sprachnachrichten haben das Telefonat mittlerweile als bevorzugte Kommunikationsform verdrängt, und auch den klassischen Chatroom der 90er Jahre findet man nur noch mit etwas Mühe.

Asynchrone (d.h. zeitversetzte) Kommunikation verfügt ebenfalls über die Möglichkeit, Informationen über große räumliche Distanzen in Sekundenschnelle zu verbreiten. Der Empfänger bzw. die Empfängerin der Informationen kann diese Daten potenziell zu jeder Zeit und an jedem Ort, der Zugang zum Internet bietet, abrufen und darauf reagieren, und zwar dann, wenn es gewünscht ist und es ihm oder ihr gerade passt.

Zusammenhänge zwischen Medienwahl und geographischer Distanz

3. Dimensionen medialer Kommunikation

 
Übersicht über die Kapitel: 

3.1 Naddel macht Schluss

3.2 Das geeignete Kommunikationsmedium

3.3 Modelle der Medienwahl

3.1. Naddel macht Schluss

2001 beendete die (damals noch leidlich prominente) Moderatorin Nadja Abd el Farrag ("Naddel") ihre Beziehung zum Komponisten und Produzenten Ralph Siegel auf eine Weise, die die Boulevardpresse zu moralischen Bedenkenträger*innen mutieren ließ (vgl. Bild 1). Abd el Farrag reagierte einige Tage später - mit medialen Variationen (vgl. Bild 2).

Bild 1: 

Schlagzeile der BILD am SONNTAG: DARF MAN PER SMS SCHLUSS MACHEN?

Schlagzeile der BILD am SONNTAG vom 14. Oktober 2001

Bild 2: 

Ausschnitt aus der BILD vom 15. Oktober 2001

Ausschnitt aus der BILD vom 15. Oktober 2001


3.2. Das geeignete Kommunikationsmedium

Naddel macht per SMS Schluss, für den publikumswirksamen Nachklapp verfasst sie sich einen handschriftlichen Brief... medienkommunikationstheoretisch eine interessante Entscheidung (dass sich Naddel hier in Absprache mit der BILD prächtig inszeniert hat, steht auf einem anderen Blatt).


Modalität von Kommunikation beschreibt, welche Sinne an der Kommunikation beteiligt sind. Naddel bediente sich in SMS und Brief mit schriftbasierter Kommunikation einer visuellen Modalität. Doch während man in face-to-face-Situationen seinen Gesprächspartner bzw. seine Gesprächspartnerin nicht nur hören und sehen, sondern potenziell auch riechen, fühlen und ggf. sogar schmecken kann, beschränkt sich mediale Kommunikation auf das Hören und Sehen, weshalb sie häufig als unpersönlich oder entsinnlicht aufgefasst wird – nicht zuletz ein Grund, warum es in der Regel nicht so gut ankommt, wenn man per WhatsApp eine Beziehung beendet.


3.3. Modelle der Medienwahl

 

In der Kommunikationsforschung werden verschiedene Theorien diskutiert, unter welchen Umständen man sich für oder gegen ein Kommunikationsmedium entscheidet. 
Um ein besseres Verständnis für digitale Kommunikation zu bekommen, werden im Folgenden drei ausgewählte Theorien bzw. Modelle vorgestellt, anhand der sich digitale Kommunikation und digitales Kommunikationsverhalten besser beschreiben und verstehen lässt (vgl. Döring 2013; Köhler 2003).

 
Modelle der rationalen Medienwahl
SOCIAL PRESENCE-THEORY

Die Theorie der sozialen Präsenz wurde in den 1970er Jahren aufgestellt, um face-to-face-Kommunikation mit computervermittelter Kommunikation vergleichen zu können. 'Social Presence' wurde als das Gefühl gemeinsamer Involviertheit in kommunikative Interaktion definiert. Je nachdem, wie viele Kanäle ein Medium zur Verfügung stellt (Kann ich meine*n Kommunikationspartner*in hören, sehen, hören und sehen oder aber nur lesen, was sie/er geschrieben hat?), desto persönlicher wirkt die Kommunikation bzw. desto höher ist das Bewusstsein der Anwesenheit des Gegenübers. Je geringer die Vielfalt der Kanäle, desto unpersönlicher wirkt die Kommunikation bzw. desto geringer ist das Bewusstsein einer gemeinsamen Anwesenheit in Kommunikationssituationen.

 
MEDIA RICHNESS-THEORY

Genauso wie die Theorie der sozialen Präsenz geht auch die Theorie der medialen Reichhaltigkeit davon aus, dass wir Medien nach ihrem Ausmaß an Lebendigkeit beurteilen: Je persönlicher ein Medium uns scheint, desto reichhaltiger wirkt es auf uns. Auf dieser Basis bilden sich individuelle Medienhierarchien, nach denen sich die Wahl unserer Kommunikationsmedien richtet: Mache ich per WhatsApp oder im persönlichen Gespräch Schluss? Gratuliere ich per E-Mail zum Geburtstag oder per Anruf?

Da Mediennutzung immer mit einem gewissen Aufwand verbunden ist, sollte die Wahl des Mediums nach rationalen Gründen erfolgen: Je reichhaltiger ein Medium, desto größer der Aufwand, der mit seiner Nutzung verbunden ist. Um unnötigen Mehraufwand an Kosten, Zeit, emotionaler Beteiligung etc. vermeiden zu können, muss ich immer wissen, welche mediale Reichhaltigkeit bzw. welche soziale Präsenz die einzelne Kommunikationssituation erfordert.

Bei der Vereinbarung einer Sprechstunde bei Ihrem Professor bzw. bei Ihrer Professorin ist persönliche Nähe nicht erforderlich, so dass sich Ihr Mehraufwand durch eine E-Mail (im Gegensatz zu einem persönlichen Besuch etwa) minimieren lässt. Wenn Sie dagegen Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin einen Heiratsantrag machen, könnte ein Medium von geringer sozialer Präsenz Ihre Erfolgsaussichten empfindlich schmälern.

Jedoch gilt auch:

 

"Psychologisch ist bemerkenswert, dass die körperliche Abwesenheit wichtiger Kommunikations- und Beziehungspartner oft die emotionale Nähe nicht automatisch geringer werden lässt, sondern gerade steigert. Eine Erklärung für diesen Effekt könnte darin liegen, dass bei Kopräsenz und multimodaler Wahrnehmung das Gegenüber häufig als selbstverständlich wahrgenommen wird, während es bei Abwesenheit zum Gegenstand intensivierter Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Vorstellung und Sehnsucht ("Romeo-und-Julia-Effekt") wird."
(Döring 2007, S. 305f.)

 

Modelle der normativen Medienwahl
Nicht alle Entscheidungen für oder gegen ein Medium werden rational getroffen, da Medienwahlen häufig auch durch soziale Normen beeinflusst werden. So werden bspw. Medien mit zu hoher Reichhaltigkeit vor allem dann genutzt, wenn mit ihnen ein ausreichendes Maß an Prestigegewinn verbunden ist, während Medien mit optimaler sozialer Präsenz aufgrund von Vorbehalten gegenüber einem Medium gemieden werden können.
 
 
Modelle der interpersonalen Medienwahl

Individuelle Medienwahlentscheidungen richten sich auch nach den Persönlichkeitsdispositionen (z.B. Schüchternheit, Extrovertiertheit), den sozio-demografischen Merkmalen (z.B. das Alter, das Geschlecht), den Medienerfahrungen sowie der Medienakzeptanz und -kompetenz des/der Empfängers/Empfängerin der zu sendenden Botschaft:  Wenn ich weiß, dass meine Freundin bzw. mein Freund niemals seine E-Mails liest, werde ich ein anderes Medium wählen, wenn ich sie oder ihn erreichen möchte. Erfolgreiche mediale Kommunikation erfordert also stets ein bestimmtes Maß an Abstimmung und Einvernehmen bezüglich der jeweiligen Medienpräferenzen. 



 

4. Dimensionen medialer Kommunikation: Codalität

Unter Codalität versteht man den Einfluss der Kommunikationscodes auf Kommunikation. Je nach Kommunikationssituation ist eine unterschiedliche Dekodierfähigkeit notwendig: In face-to-face-Situationen muss man bspw. nicht nur die verbale Botschaft dekodieren, sondern auch die Bedeutung von Mimik und Gestik, aber auch die Bedeutung der Kleidung (z.B. Fußballtrikots als Ausdruck der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe).

Doch auch in medial vermittelten Individualkommunikationssituationen müssen para- und nonverbale Kommunikationscodes entschlüsselt werden: Wie schnell erhalte ich Antwort auf meinen Brief, wie sorgfältig wird eine Textnachricht auf WhatsApp formuliert, um wie viel Uhr erhalte ich eine E-Mail meines Kollegen/meiner Kollegin etc.?!

Um die soziale und emotionale Dekodierung etwa einer Textnachricht eindeutiger zu gestalten, werden in Instant Messengern oft Emojis eingesetzt. Nicht immer sind sie dabei so eindeutig, wie wir gerne annehmen möchten. Wie sicher sind Sie bei der Zuordnung der Bedeutung eines Emojis? Prüfen Sie sich in diesem Quiz.

5. Dimensionen medialer Kommunikation: Teilnehmer*innenkreis

Reichweite

2016 kürte das Time Magazine den Donald Trump (damals noch Kandidat für die US-Präsidentschaft) zur Person des Jahres.

Trump stand für einen Paradigmenwechsel in der amerikanischen und globalen Politik (der vom Time Magazin durchaus kritisch gewertet wurde, was sich u.a. aus der diabolischen Bild-Schrift-Komposition ableiten lässt).
Der Paradigmenwechsel bezieht sich auch auf Trumps Kommunikationsverhalten, denn wie kein anderer Politiker zuvor bedient er sich der Social Media, allem voran Facebook und Twitter, wo ihm rund 24 Millionen (Facebook; Stand Dezember 2019) bzw. 67,2 Millionen (Twitter; Stand Dezember 2019) Menschen folgen.

"Wenn die Medien die vierte Gewalt sind (waren?), ist Social Media die fünfte. Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) brauchte noch „BILD, BAMS und Glotze“ zum Gewinnen von Wahlen. Und was braucht Donald Trump heute, um zum mächtigsten Mann der Welt zu werden – und es zu bleiben? Nur Twitter."

Philipp Jessen im Tagesspiegel

Trump verfügt somit über eine Reichweite, mit der er Politik machen, Karrieren beenden, Stimmungen beeinflussen und Kriege entfachen kann. 
Social Media sind wie gemacht für seine zugespitzten, emotional gefärbten und polarisierenden Posts, denn die Algorithmen der Plattformen belohnen all das, was breit kommentiert, geliked und geteilt wird, mit erhöhter Sichtbarkeit. 

Die Notwendigkeit, digitale Kommunikation zu verstehen

Welche Bedeutung Reichweite im Rahmen digitaler Kommunikation hat und wie wichtig digitale Kommunikationskompetenz ist, bekam vor der Europawahl 2019 in Deutschland vor allem die Partei der CDU/CSU (zudem die SPD sowie die AfD) zu spüren:

Der bis dahin in der breiten Öffentlichkeit weitgehend unbekannte YouTuber Rezo veröffentlichte sein Video "

", in der er mit der Politik der Regierung abzurechnen gedachte. Das Video wurde innerhalb weniger Wochen über 18 Millionen mal (Stand Dezember 2020) aufgerufen und in den Medien breit diskutiert, auch hinsichtlich der Auswirkungen auf den Wahlausgang.

Wie die derart Angegriffenen auf das Video jedoch reagierten, wurde mit Irritation, Unverständnis und Spott registriert: Die CDU würde mit einer 11-seitigen "als PDF getarnte[n] Faxantwort" (Sascha Lobo auf Spiegel Online) antworten, die von wenig Verständnis von digitalen Kommunikationsprozessen zeugte.

6. Best Practice: Digitale Kommunikation in der Schule

Authentische Kommunikation mit digitalen Medien im Unterricht

 

Möchten Sie in Ihrem Unterricht mit digitalen Medien kommunizieren, wird sich die Frage stellen, wie Sie dies didaktisch sinnvoll gestalten: Macht es Sinn, wenn sich Ihre Schülerinnen und Schüler gegenseitig Kurznachrichten schicken, obwohl Sie im selben Klassenzimmer sitzen? Macht es Sinn, einen Teil der Klasse nur deshalb aus dem Klassenzimmer zu schicken, damit die räumliche Nähe nicht mehr gegeben ist und digitale Medien zur Kommunikation benötigt werden? Macht es Sinn, dass Sie im Deutschunterricht nicht mehr Briefe auf liniertes Papier schreiben lassen, sondern nun eben E-Mails?

Sie sehen: Kommunikation mit digitalen Medien im Unterricht ist anspruchsvoll, vor allem dann, wenn sie nicht als künstlich und gezwungen, sondern als authentisch erlebt werden soll.

Auf der anderen Seite war es noch nie so einfach, authentische, fachspezifische Kommunikationsanlässe zu finden: Experten können zu Videokonferenzen eingeladen werden, Interviews per Chat oder E-Mail geführt werden, Umfragen mit Schülerinnen und Schülern anderer Schulen durchgeführt werden, Kommunikationsprozesse in sozialen Medien ausgewertet werden, Diskussionen in den Kommentarspalten unter fachspezifisch-relevanten Artikeln auf den Seiten der Nachrichtenverlage oder der sozialen Medien geführt werden etc.

Ein Beispiel für gelungene authentische Kommunikation ist das Unterrichtsprojekt GLAS, das maßgeblich auf den Einsatz von Videokonferenzen setzt und 2017 mit dem Lehrerpreis in der Kategorie 'Unterricht innovativ' ausgezeichnet wurde.

Sammeln Sie für Ihre Fächer domänenspezifische Ideen für authentische Kommunikationsanlässe mit digitalen Medien. Sie können sowohl eigene Ideen und Vorschläge als auch Beschreibungen von bzw. Links zu Best-Practice-Beispielen zusammentragen.

7. Mensch-Maschine-Interaktion

 
Übersicht über die Kapitel: 

7.1 Learning Apps, Learning Snacks & Co.

7.2 Learning App erstellen

7.3 Konstruktivistisches vs. behavioristisches Lernen 1/2

7.4 Konstruktivistisches vs. behavioristisches Lernen 2/2

7.1. Learning Apps, Learning Snacks & Co.

Innerhalb dieses Kurses haben Sie bereits mehrfach Quiz, Zuordnungs- und Ankreuzaufgaben usw. gemacht. Auch das ist eine Art von "Interaktion", und zwar mit dem Computer.
Derartige unidirektionale Interaktionen sind ein beliebter Einsatzzweck digitaler Medien.
Auch für Ihren Unterricht können Sie solche Aufgaben verwenden. Damit Sie nicht an ein System wie StudOn oder Moodle gebunden sind, zeigen wir Ihnen im folgenden Websites, die die Erstellung solcher Bausteine ermöglichen und die Ihre Schülerinnen und Schüler direkt im Webbrowser aufrufen können.

Learning Apps

Die wohl bekannteste Vertreterin ist die Website learningapps.org.

LearningApps.org unterstützt Lern- und Lehrprozesse mit kleinen interaktiven, multimedialen Bausteinen, die online erstellt und in Lerninhalte eingebunden werden. Für die Bausteine (Apps genannt) steht eine Reihe von Vorlagen (Zuordnungsübungen, Multiple Choice-Tests etc.) zur Verfügung. Die Apps stellen keine abgeschlossenen Lerneinheiten dar, sondern müssen in ein Unterrichtsszenario eingebettet werden. Hier ein Beispiel:


Learning Snacks
Die Website learningsnacks.de verpackt einfache Single Choice Quizaufgaben in Chatunterhaltungen. Ein Beispiel aus dem Deutschunterricht finden Sie untenstehend:
©Max Rattler
Weitere
Natürlich gibt es noch eine Vielzahl ähnlicher Angebote. So erlaubt z.B. auch die Website h5p.org das Erstellen kleinerer Applets für Lernende. Das Angebot beschränkt sich nicht nur auf Quizspiele, sondern umfasst auch Dinge, die vor allem in Onlinekursangeboten (wie StudOn oder Mebis) eingebunden werden.

7.2. Learning App erstellen

Learning Apps

Auf der letzten Seite haben Sie mehrere Portale zur Erstellung von Learning Apps kennengelernt. Wählen Sie eines der Angebote aus und erstellen Sie selbst eine altersgerechte Learning App zu einem Thema aus dem Lehrplan Ihrer Fächer. Teilen Sie den Link Ihrer App mit einem kurzen Hinweis zu Thema und Jahrgangsstufe mit Ihrer Lerngruppe.

Learning Apps
Jetzt eine Learning App erstellen.

Learning Snacks

Jetzt einen Lern-Snack erstellen. (Achtung: Account erforderlich)

Verwenden Sie nur Grafiken, bei denen Sie keine Rechte Dritter verletzen. Woher Sie solche Bilder bekommen, haben Sie bereits in Modul 03 gelernt. Natürlich können Sie auch selbst Bilder aufnehmen (und sogar veröffentlichen).


7.3. Konstruktivistisches vs. behavioristisches Lernen 1/2

 

Wie Learning Apps funktionieren, haben wir in Modul 03 bereits gelernt. Hier wollen wir nun auch die Perspektive "Wie wirkt das?" näher beleuchten. Dazu müssen wir aber nochmal unser Psychologiewissen hervorkramen.

 

Aus Ihrer Psychologievorlesung sind Ihnen die Begriffe Konstruktivismus und Behaviourismus sicher noch geläufig. Überprüfen Sie Ihr Wissen, indem Sie den folgendem Lückentext ausfüllen. Eingesetzt werden müssen die Begriffe Behaviorismuskonstruiert und Konstruktivismus.

 

7.4. Konstruktivistisches vs. behavioristisches Lernen 2/2

Der Behaviorismus gilt unter Psychologinnen und Psychologen sowie Pädagoginnen und Pädagogen wohl eher als "Steinzeitpädagogik" denn als aktueller Ansatz. Vielleicht haben Sie sich das beim Ausfüllen des Lückentextes (ein didaktisches und methodisches Armutszeugnis) schon gedacht.

Einer der (mittlerweile überholten) Ansätze, wie Schülerinnen und Schüler behavioristisch lernen können, war Skinners Ansatz des programmierten Lernens.
Die Gegenüberstellung von Skinner und Learning Apps im untenstehenden Video zeigt, wie nah wir manchmal noch an einer längst überwunden geglaubten Vergangenheit hängen.

 

 
Und wenn Schüler*innen Learning Apps & Co produzieren?

Wenn Sie selbst wissen, wie man Learning Apps erstellt, ist es auch möglich, diese Arbeit an Schülerinnen und Schüler abzugeben. Das Ziel wäre, dass sich Ihre Schülerinnen und Schüler produktiv mit den Unterrichtsthemen und -inhalten auseinandersetzen, diese reflektieren, in ein geeignetes Aufgabenformat bringen und dabei nicht offensichtliche Distraktoren neben richtigen Antworten diskutieren. Das didaktische Potenzial liegt also vielleicht eher in der Produktionsorientierung, weniger in der nur scheinbar interaktiven Nutzung fertiggestellter Apps. Jedoch:

 

Ich glaube, dass es ein Fehlschluss ist, anzunehmen, ein problematisches X werde dadurch didaktisch legitimiert, dass man Schüler(innen) auffordert, X selbst zu produzieren. Wenn Schüler(innen) z.B. ein Kahoot selbst entwickeln (und dabei auch die unvermeidlichen 4K gefördert werden), zählt der Prozess, nicht Kahoot als Ergebnis. Die Kompetenzen, die man beim Kahoot-Erstellen fördern kann, könnte man jedoch auch mit anderen Methoden bzw. an anderen Gegenständen fördern, so dass dann auch das Ergebnis didaktisch akzeptabel wäre. Oder anders: Wenn man Kahoots von Schüler(inne)n erstellen lässt, geht es gar nicht um Kahoot. Fazit: Kahoot ist entweder didaktisch fragwürdig (bestenfalls ein digitaler Motivationshering) oder überflüssig. (Axel Krommer in einem Kommentar zu Vedder 2018)

 
Das heißt...

Am Ende müssen Sie für sich selbst entscheiden, ob und wie Sie Learning Apps einsetzen. Quizspiele etwa am Anfang der Stunde zur Abfrage des Wissensstandes können eine sinnvolle Anwendung darstellen. Halten Sie sich jedoch immer vor Augen, dass diese Art von Anwendungen eher behavioristisch veranlagt sind und viele Aspekte modernen Lernens außen vor lassen. Zudem löst es Wissen aus praktischen Kontexten und verführt dazu, dass die Überprüfbarkeit von Antworten wichtiger wird als der Sinn, den der Wissenserwerb im Lernprozess der Schülerinnen und Schüler entfalten soll. Die Toolifizierung des Unterrichts löst das Versprechen digitaler Bildung schlicht nicht ein, wie Philippe Wampfler am Beispiel der prominenten Quiz-App Kahoot! formuliert hat:

 

[...] Kahoot [...] löst nicht das Versprechen digitaler Bildung ein: Das Versprechen, dass Lernende mit digitalen Hilfsmittel selbstorientiert und kooperativ Probleme bearbeiten und dafür auf verschiedene Quellen zugreifen, Material bearbeiten und kombinieren und anderen Lernenden ihre Resultate wieder zur Verfügung stellen.
Oder anders formuliert: Kahoot besteht den Maschinen-Test nicht. Aufgaben, bei denen Maschinen besser performen als Menschen, haben einen sehr beschränkten didaktischen Wert – weil die so erworbenen Kompetenzen die Grundlage von Tätigkeiten sind, die in absehbarer Zeit nur noch Maschinen erledigen werden. (Wampfler 2017)

Besteht Diskussionsbedarf? Welche Position vertreten Sie? Tauschen Sie sich gern mit Ihrer Lerngruppe aus.

 

 

8. Kollaboration

 
Übersicht über die Kapitel: 

8.1 Die Bedeutung von Kollaboration im 21. Jahrhundert

8.2 Kollaboratives Denken, Lernen und Arbeiten

8.3 Kollaboration im Lehrberuf

8.4 Zwei Möglichkeiten niedrigschwelliger Kollaboration

8.5 Möglichkeit 1: Open Educational Resources

8.6 Möglichkeit 2: Mikrofortbildungen

8.1. Die Bedeutung von Kollaboration im 21. Jahrhundert

Wenn wir die Idee des (gemäßigten) Konstruktivismus ernst nehmen, gehen wir davon aus, das Lernen ein aktiver, individueller Konstruktionsprozess ist,

„in dem Wissensstrukturen verändert, erweitert, vernetzt, hierarchisch geordnet oder neu generiert werden. Entscheidend für verständnisvolles Lernen ist die aktiv mentale Verarbeitung, die sich in der handelnden Auseinandersetzung mit der sozialen und natürlichen Umwelt oder im Umgang mit Symbolsystemen vollzieht.“ (Köller 2008, S. 211)

Lernen ist dementsprechend ein kollaborativer Prozess, der aus Nachfragen, Gesprächen, Unterstützungsleistungen, Zusammenarbeit, Austausch etc. besteht.
In der heutigen Schule jedoch lernen Schülerinnen und Schüler individuell; sie werden individuell geprüft und benotet, Zusammenarbeit in Prüfungen dagegen gilt als Unterschleif, es gilt "survival of the fittest" (und "survival of the best").

"Aber je größer die wechselseitigen Abhängigkeiten in der Welt werden, desto mehr sind wir auf Menschen angewiesen, die gut zusammenarbeiten, die gut verschiedene Stimmen orchestrieren und die sich gut mit anderen als Menschen, als Kollegen oder als Bürger zusammentun können. Auch Innovationen entstehen heute selten als Produkt individueller, isolierter Arbeit, sondern als Ergebnis von mobilisiertem, geteiltem und vernetztem Wissen. Schulen müssen ihre Lernenden auch auf eine Welt vorbereiten, in der Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen zusammenarbeiten, in der verschiedene Ideen, Perspektiven und Werte existieren, so dass Menschen entscheiden müssen, wie sie Vertrauen und Zusammenarbeit über solche Unterschiede hinweg aufbauen. Es ist eine Welt, in der unser Leben von Dingen beeinflusst wird, die nicht an nationalen Grenzen haltmachen." (Schleicher 2017, Position 126-135)

Natürlich ist die Kollaborationsfähigkeit keine Kompetenz, die erst seit der Digitalisierung wichtig ist, aber durch die Digitalisierung hat sie einen besonderen Stellenwert erlangt, da immer mehr Informationen und Produkte von räumlich verteilten (Arbeits- und Lern-)Gemeinschaften erstellt, verarbeitet und ausgetauscht werden. Deshalb widmen wir den letzten Abschnitt dieses Moduls der virtuellen Zusammenarbeit.

Netzwerkkabel

8.2. Kollaboratives Denken, Lernen und Arbeiten

Früher erfolgte Zusammenarbeit häufig asynchron, d.h. ein Produkt wurde zuerst von einer Person bearbeitet, die das Ergebnis dann an die zweite Person weiterleitete, die wiederum nach getaner Arbeit das Produkt an eine dritte Person weiterleitete usw. Jeder lieferte seinen Baustein ab, am Ende wurde es zu einem Gesamtprodukt zusammengeschustert. Dass dieser Prozess sehr zeitaufwändig und nur bedingt kollaborativ war, ist offensichtlich.

Kollaboration unter den Bedingungen der Digitalisierung

Heute ermöglichen es uns die Digitalisierung und das Internet durch Office-Dienste, Wikis, Projektmanagement-Software, Pinnwände etc., gemeinsam über ein Problem und dessen Lösung nachzudenken, im gegenseitigen Austausch gemeinsam zu lernen und zeitgleich an einem Produkt (z.B. an Texten, Präsentationen, Tabellen, Umfragen, Projekten...) zu arbeiten. Die jeweiligen Ideen, Fragen, Überlegungen bzw. das jeweilige Produkt werden dazu zentral auf einer Plattform abgelegt, auf die alle Beteiligten Zugriff haben. Diese Form der Zusammenarbeit ist nicht nur zeitsparender, sondern ermöglicht einen direkten Austausch bzw. direktes und transparentes Feedback zu den jeweiligen Denk- bzw. Arbeitsschritten: Alle sehen sofort, wer was wann und wie vorschlägt, wer darauf auf welche Art und Weise reagiert, worauf jeder zu jeder Zeit an jedem Ort wiederum mit Ergänzungen, Kommentaren und Korrekturen reagieren kann. Strittiges bzw. Irritierendes kann synchron im Chat oder per Videokonferenz bzw. asynchron per Kommentarfunktion diskutiert werden. Nötige Präsenztermine werden virtuell per Online-Umfrage vereinbart, Dateien können über Filehosting-Dienste verteilt werden.
Kollaborativ angelegte Plattformen ermöglichen es zudem, den Verlauf des Arbeitsprozesses nachzuvollziehen, indem Änderungen kenntlich und ältere Versionen des Produktes zugänglich gemacht werden. Zumindest auf technischer Ebene sind dabei alle Beteiligten gleichberechtigt, die Hierarchien sind flach. Nicht zuletzt ist virtuelle Kommunikation gekennzeichnet von der Emergenz der sog. "Schwarmintelligenz", da potenziell jeder seine individuellen Kompetenzen samt Wissensbeständen beitragen kann - ein gutes Beispiel hierfür ist wikipedia.de (vgl. Hartmann/Hundertpfund 2015).

Grafik

Quelle: Jöran Muuß-Merholz mit Zeichnungen von Hannah Birr;
https://www.joeran.de/die-4k-skills-was-meint-kreativitaet-kritisches-denken-kollaboration-kommunikation/
CC BY 4.0

Erstellen Sie kollaborativ (!) eine kommentierte Zusammenstellung mit Ihren persönlichen Empfehlungen von digitalen Tools, die Ihnen die virtuelle Zusammenarbeit mit Ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen bzw. mit Ihren Kolleginnen und Kollegen in Lehr-Lern-Kontexten erleichtern bzw. die sich für das kollaborative Arbeiten in der Schule besonders anbieten.
Sie können sich gerne in Ihrer Kategorisierung an den Hervorhebungen im Infotext orientieren, wenn Sie dies als hilfreich erachten.


8.3. Kollaboration im Lehrberuf

Die Zusammenarbeit unter Lehrerinnen und Lehrern kann auf drei Ebenen stattfinden: 

  • "Schulorganisation: Pädagogische Orientierung und Zielkonzept der Schule, Koordination der schulischen Förderangebote, Information und Kommunikation, Aufgabenverteilung und Entscheidungsbeteiligung, Berichterstattung und Evaluation.
  • Personalmanagement und Professionalisierung: Rekrutierung, Fortbildung und Training der Lehrkräfte, Beratung und Diagnose des Lehrerhandelns.
  • Unterrichtsorganisation: Curriculum, Fachinhalte, Fach-Didaktik und Methodik, Beratung und Diagnose der Lernentwicklungen und individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler." (Steinert et al. 2006, S. 191; Herv. Digi4All)

8.4. Zwei Möglichkeiten niedrigschwelliger Kollaboration

"Lehrerkooperation als kollegiale Praxis gilt als einer der wichtigsten Prozesse auf Schulebene und somit als Merkmal der Organisationsqualität, das den Unterricht, die Lehr- und Lernkultur und die Lernergebnisse von Schülerinnen und Schülern verbessern kann." (Steinert et al. 2006, S. 188)

In digi4all möchten wir Ihnen deshalb an dieser Stelle zwei niedrigschwellige Möglichkeiten vorstellen, wie Sie unter den Bedingungen der Digitalisierung im Kollegium, aber auch über das Kollegium hinaus kollaborieren können.


8.5. Möglichkeit 1: Open Educational Resources

Buchcover "Freie Unterrichtsmaterialien"

Die Studie von Richter/Pant (2016) zeigt, dass Kooperation im Lehrerberuf vor allem im Austausch von Unterrichtsmaterial besteht.
Natürlich war ein derartiger kollegiale Austausch schon vor der Digitalisierung möglich und auch üblich, die Digitalisierung aber vereinfacht diesen Austausch - auch über das eigene Kollegium hinaus -  immens.

 

Da man die Inhalte, die man beim Googlen im Netz findet, aus Qualitäts-, Urheberrechts- und Lizenzgründen nicht immer einfach so verwenden darf oder will, wird in den letzten Jahren verstärkt für qualitätsvolle OER geworben - für Open Educational Resources, also freie Lern- und Lehrmaterialien, die - mit einer entsprechend offenen Lizenz (auch hier gibt es Unterschiede, siehe Creative Commons oder GNU General Public License) versehen - jedem zur Verwendung, Weiterverarbeitung, Verbreitung und Veröffentlichung zur Verfügung stehen.

Der Medienpädagoge Jöran Muuß-Merholz veröffentlichte schließlich 2018 das Buch "Freie Unterrichtsmaterialien finden, rechtssicher einsetzen, selbst machen und teilen", in dem er erklärt, was OER ist, was man darüber wissen muss, wie man OER findet und was man beim Einsatz beachten muss.

Konsequenterweise ist das Buch nicht nur ein Buch über OER, sondern auch ein Buch als OER.


8.6. Möglichkeit 2: Mikrofortbildungen

Wenn Sie den Kurs "digi4all" erfolgreich beendet haben werden, haben Sie sich ziemlich sicher so viele digitale Kompetenzen angeeignet, dass Sie eine Bereicherung für jedes Lehrerzimmer sein werden (natürlich nicht nur deshalb). Und vielleicht werden Sie auch auf verwunderte Blicke stoßen, denn wenngleich Lehrerinnen und Lehrer laut der Studie von Sailer/Murböck/Fischer (2017) das eigene mediendidaktische Wissen als hoch einschätzen, werden überwiegend passive Lernaktivitäten gefördert.

Selbsteinschätzung mediale Kompetenzen
Sailer/Murböck/Fischer 2017, S. 28
Qualitaet des Medieneinsatzes
Sailer/Murböck/Fischer 2007, S. 34.

Sie können das nun ändern: Lassen Sie Ihre Kolleginnen und Kollegen an Ihrem Wissen, Ihren Erfahrungen, Ihren Fertigkeiten und Fähigkeiten teilhaben, denn auch das ist eine Form der Kooperation.

Mikrofortbildungen - Best Practice

Eine niedrigschwellige und ohne größeren Aufwand zu realisierende Möglichkeit einer solchen Kollaboration ist die sog. Mikrofortbildung.
Hierunter versteht man einen wenig zeitintensiven, persönlichen, maßgeschneiderten und informellen Austausch, z.B. über Digitalisierung, Digitalität und digitale Medien, deren Bedeutung für das Lehren und Lernen, deren Einsatz im Unterricht, deren Möglichkeiten und Grenzen usw.

Hier zwei Best-Practice-Beispiele zu derartigen Mikrofortbildungen:

DIE DIGITALE MITTAGSPAUSE

Hierbei handelt es sich um eine 45-minütige Mikrofortbildung, die einmal im Monat für alle Kolleginnen und Kollegen angeboten wird.
Die einzelnen Einheiten werden in der Regel von Lehrerinnen und Lehrern angeboten, es kommen jedoch auch Eltern und Schülerinnen und Schüler als potenzielle Fortbildner in Frage.

 

Initiatorin Sonja Hennig beschreibt den Ablauf dieser Mikrofortbildungen auf Ihrem Blog so:

"Die ersten 15 Minuten sind freie Fragezeit, d. h. alle Themen, die irgendwas mit 'Computer, Internet & Co.' zu tun haben, können besprochen werden. 
Die nächsten 30 Minuten sind dann themengebunden. Ein Kollege bereitet dafür also etwas vor: z. B. die Präsentation eines digitalen Tools und/oder ein Bericht aus dem Unterricht. Mal werden vorher Themenwünsche abgefragt, mal sind es eigene Erfahrungen, die Kollegen gerne teilen möchten.
Natürlich reichen weder 15 noch 30 Minuten aus, um alle Fragen oder Gedanken zu klären, doch die Kollegen kommen ins Gespräch, finden Ansprechpartner und tauschen sich später auch über die 'Digitale Mittagspause' hinaus aus. Das ist, wie ich finde, schon eine ganze Menge."

KURSKIOSK

Der Kurskiosk ist eine Weiterentwicklung der digitalen Mittagspause und stellt eine bedarfsorientierte Mikrofortbildung dar. Per Aushang im Lehrerzimmer (hier finden Sie eine Vorlage der Initiatorin Sonja Hennig) werden verschiedene Impulsfortbildungen zu digitalen Themen angeboten bzw. der Bedarf nach solchen erfragt. Sobald sich drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer gefunden haben, findet die Fortbildung statt. Die Termine sowie die Dauer der Veranstaltung können flexibel vereinbart werden.

Hennig (2018)

9. Selbsttest

 

Welche der folgenden Kommunikationsstrukturen, -formen und -dimensionen lassen sich in folgendem Witz wiederfinden:

“My Wife asked me why I spoke so softly in the house.

I said I was afraid Mark Zuckerberg was listening!

She laughed.
I laughed.
Alexa laughed.
Siri laughed.”

10. Literaturempfehlungen Modul 07

Buchcover
Buchcover "Freie Unterrichtsmaterialien"
Buchcover: Das Selbst im Netz
Infos zum Buch: 
Thomas Köhler widmet sich dem Einfluss computervermittelter Kommunikation auf das Selbst ihrer Nutzer*innen und zeigt - auch empirisch - auf, wie sich soziale Identität im Zusammenhang mit Kommunikation verhält, die sich laut Köhler durch ein Minimum an sozialen Reizen auszeichnet.

Verwendete Literatur im Überblick
  • Christmann, Ursula (1999): Kommunikation, Interaktion. In: Groeben, Norbert (Hrsg.): Lesesozialisation in der Mediengesellschaft: Zentrale Begriffsexplikationen. Kölner Psychologische Studien. Beiträge zur natur-, kultur-, sozialwissenschaftlichen Psychologie. H. 1 (Jg. IV). Köln: Psychologisches Institut der Universität Köln, S. 22-26.
  • Die Deutsche Schulakademie (2018): Fachbezogene Kooperation an Schulen. Ergebnisse einer Befragung von Lehrerinnen und Lehrern an allgemeinbildenden Schulen. [Online (19.11.2018)].
  • Döring, Nicole (2007): Vergleich zwischen direkter und medialer Individualkommunikation. In: Six, Ulrike/Gleich, Uli/Gimmler, Roland (Hrsg.): Lehrbuch Kommunikationspsychologie und Medienpsychologie. Weinheim: Beltz-PVU, S. 297-314.
  • Döring, Nicole (2013): Modelle der Computervermittelten Kommunikation. In: Kuhlen, Rainer/ Semar, Wolfgang/Strauch, Dietmar (Hrsg.): Grundlagen der praktischen Information und Dokumentation. Handbuch zur Einführung in die Infomationswissenschaft und -praxis (6., völlig neu gefasste Auflage). Berlin/Boston: Walter de Gruyter, S. 424-430.
  • Hartmann, Werner/Hundertpfund, Alois (2015): Digitale Kompetenz. Was die Schule dazu beitragen kann. Bern: hep.
  • Hennig, Sonja (2017): Schätze heben - Schulinterne Fortbildungen. [Online (19.11.2018)].
  • Hennig, Sonja (2017): Plan B: Kurskiosk - Kurzfortbildung auf Bestellung. [Online (19.11.2018)].
  • Koch, Peter/Oesterreicher, Wulf (1985): Sprache der Nähe – Sprache der Distanz. Mündlichkeit und Schriftlichkeit im Spannungsfeld von Sprachtheorie und Sprachgeschichte. In: Romanistisches Jahrbuch 36, S. 15-43.
  • Köhler, Thomas (2003): Das Selbst im Netz. Die Konstruktion sozialer Identität in der computervermittelten Kommunikation. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag.
  • Köller, Olaf (2008): Lehr-Lern-Forschung. In: Schneider, Wolfgang/Hasselhorn, Marcus (Hrsg.): Handbuch der Pädagogischen Psychologie. Göttingen: Hogrefe-Verlag, S. 210-222.
  • Liebal Janine/Exner Markus (2011): Usability für Kids. Ein Handbuch zur ergonomischen Gestaltung von Software und Websites für Kinder.Wiesbaden: Vieweg+Teubner Verlag.
  • Muuß-Merholz, Jöran (2018): Freie Unterrichtsmaterialien finden, rechtssicher einsetzen, selbst machen und teilen. Alles über Open Educational Ressources. Weinheim/Basel: Beltz [PDF; 19.11.2018].
  • Muuß-Merholz, Jöran (2018): Die 4k-Skills: Was meint Kreativität, Kritisches Denken, Kollaboration, Kommunikation? [Online; 19.11.2018]
  • Niegemann, Helmut M. (2008): Kompendium multimediales Lernen. Berlin/Heidelberg: Springer.
  • Nowzad, Ramin M. (2011): Zeit der Medien - Medien der Zeit. Berlin: LIT Verlag.
  • P21 (2015): P21 Framework Definitions. [PDF]
  • Richter, Dirk/Pant, Hans Anand (2016):  Lehrerkooperation in Deutschland. Eine Studie zu kooperativen Arbeitsbeziehungen bei Lehrkräften der Sekundarstufe I. [PDF;  (19.11.2018)].
  • Sailer, Michael/Murböck, Julia/Fischer, Frank (2017): Stand Digitale Bildung an bayerischen Schulen – Infrastruktur, Konzepte, Lehrerbildung und Unterricht [PDF (19.11.2018)].
  • Schleicher, Andreas (2017): Vorwort – Warum es so wichtig ist, das WAS in der Bildung neu zu denken. In: Fadel, Charles/Bialik, Maya/Trilling, Bernie: Die vier Dimensionen der Bildung: Was Schülerinnen und Schüler im 21. Jahrhundert lernen müssen. (German Edition). ZLL21 – der Verlag. Kindle-Version.
  • Six, Ulrike/Gleich, Uli/Gimmler, Roland (2007): Kommunikationspsychologie. In: Dies. (Hrsg.): Kommunikationspsychologie - Medienpsychologie. Lehrbuch. Weinheim: Beltz Psychologie Verlags Union, S. 21-50.
  • Standage, Tom (1999): Das viktorianische Internet. Die erstaunliche Geschichte des Telegraphen und der Online-Pioniere des 19. Jahrhunderts. St. Gallen/Zürich: Midas Verlag.
  • Steinert, Brigitte/Klieme, Eckhard/Maag Merki, Katharina/Döbrich, Peter/Halbheer, Ueli/Kunz, André (2006): Lehrerkooperation in der Schule: Konzeption, Erfassung, Ergebnisse. In: Zeitschrift für Pädagogik 52, H. 2, S. 185-204.
  • Storrer, Angelika (2013): Sprachverfall durch internetbasierte Kommunikation? Linguistische Erklärungsansätze – empirische Befunde. In: Sprachverfall? Dynamik – Wandel – Variation. Jahrbuch des Instituts für Deutsche Sprache [PDF, 2014].
  • Vedder, Jan (2018):  Schachgedanken. [Online (20.11.2018)].
  • Wampfler, Philippe (2017): Der Kahoot-Sog und die Gefahr der Quizifizierung der digitalen Bildung. [Online  (20.11.2018)].
  • Weimer, Daniel/Galliker, Mark (Hrsg.) (2003): Sprachliche Kommunikation. Ansätze und Perspektiven: Festschrift zum 80. Geburtstag von Carl-Friedrich Graumann. Heidelberg/Kröning: Asanger Verlag.

11. Ende von Modul 07

Super, Sie haben MODUL 07 erfolgreich beendet!

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