4.5.1 Digitale Teilhabe

Hier soll gewährleistet werden, dass alle Lernenden Zugang zu den eingesetzten digitalen Medien und Lernaktivitäten haben. Dazu gilt es die besonderen Bedürfnisse, Vorkenntnisse und Fähigkeiten der einzelnen Lernenden zu berücksichtigen und dabei die kontextbezogenen, physischen oder kognitiven Einschränkungen bei der Mediennutzung zu bedenken.

Beispiel: Mit QR-Codes schnell auf Lernmaterialien zugreifen

Was sind QR-Codes?

QR-Codes sind Bilder, hinter denen sich etwas "versteckt". Scannt man einen QR-Code, so wird man z.B. zu einer Webseite, einem Bild, einem Text, einer Datei o.Ä. weitergeleitet. Firmen sparen sich bspw. das Abdrucken langer Links, indem Sie einfach einen QR-Code auf ein Werbeplakat oder in eine Broschüre drucken; andere Unternehmen spielen mit dem "Geheimnis", das ein solcher QR-Code beinhaltet und nutzen ihn z.B. für Gewinnspiele - schließlich weiß man nie, was sich hinter einem QR-Code befindet! 

Wofür kann ich QR-Codes im Unterricht nutzen?

Eben diesen Effekt können Sie auch im Unterricht nutzen: Indem Sie QR-Codes, die z.B. zu weiterführendem Material, Förderaufgaben, Hilfestellungen oder "Belohnungen" führen, auf Arbeitsblätter drucken oder an bestimmte Schüler:innen versenden, können Schüler:innen angespornt werden, die Inhalte hinter diesen Codes zu entdecken. Sie eignen sich so auch hervorragend zur Differenzierung, da nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist, was sich hinter dem Code versteckt.

Voraussetzung dafür ist, dass die Schüler:innen in der Lage sind, diese Codes z.B. mit dem Handy oder dem Tablet zu scannen (s.u.).

Wie kann ich einen QR-Code erstellen?

Webseiten wie qrcode-generator.de ermöglichen es, blitzschnell, ohne Anmeldung und (für Basisfunktionen) gratis QR-Codes zu erstellen, die anschließend gespeichert und für Ihre Arbeitsmaterialien verwendet werden können.

Wie scannt man einen QR-Code?

Wie ein QR-Coder gescannt wird, ist stark abhängig vom Hersteller des Handys oder Tablets, mit dem der Code gescannt werden soll. Einige Marken haben neuerdings in die Kamera eingebaute QR-Code-Scanner - ob ihr Handy dazugehört, können Sie u.a. hier erfahren.

Andere Modelle hingegen benötigen noch spezielle (gratis verfügbare) QR-Scanner-Apps. Diese Apps finden sich jedoch schnell und unkompliziert im Play- bzw. Apple-Store und nehmen i.d.R. auch nicht viel Speicherplatz ein. 

Falls Sie selbst noch unerfahren im Umgang mit QR-Codes sind, können Sie nun testweise die beiden hier bereitgestellten QR-Codes mit Ihrem Handy oder Ihrem Tablet scannen - 1 führt Sie zu unserer DiOLL-Homepage, während sich hinter 2 eine kurze Nachricht an Sie verbirgt. Probieren Sie es einfach mal aus!

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Anregung für Lehrkräfte

I. Probieren Sie mithilfe von qr-generator.de zunächst einmal spaßeshalber aus, einen QR-Code zu erstellen; verstecken Sie dahinter z.B. ein Bild, einen Link zu einem Video oder eine kurze Nachricht und senden Sie es an eine:n Freund:in, um auszuprobieren, ob es funktioniert.

II. Überlegen Sie nun mit Blick auf Ihre Schüler:innen, wann und für wen sich die Arbeit mit QR-Codes tatsächlich lohnen würde - und wann es lediglich "Spielerei" wäre. Schließlich muss bei weitem nicht jeder kurze Link o.Ä. mithilfe eines QR-Codes übermittelt werden!

  • Wann lohnt es sich, Inhalte mittels QR-Code zu "verschlüsseln"?

  • Wie können Sie QR-Codes zur Differenzierung einsetzen?

  • Wie können QR-Codes Ihre Schüler:innen motivieren?

 

4.5.2 Differenzierung und Individualisierung

Digitale Medien können eine Unterstützung für eine stärkere Differenzierung und Individualisierung im Unterricht bieten. So können Lernende ein individuelles Lernziel im eigenen Lerntempo verfolgen imd dabei individuelle Lernwege erhalten.

Beispiel: Lerntempoduetts mit oncoo durchführen

Kooperative Methoden wie das Lerntempoduett sind beliebt und, unter den richtigen Voraussetzungen, auch durchaus wirkungsvoll. Durch ein digitales Lerntempoduett-Tool, wie es z.B. oncoo bereitstellt, können Schüler:innen zusätzlich motiviert werden, diese Methode auszuprobieren; zudem entfallen eventuelle negative Nebeneffekte der klassischen Methode, wie z.B. das Warten auf einen „besseren“ Partner oder die beste Freundin.

Das Lerntempoduett können Sie unter https://www.oncoo.de/oncoo.php erstellen. Hier finden Sie übrigens auch weitere oncoo-Tools, wie z.B. eine Feedbackzielscheibe oder Kartenabfrage. So kann oncoo auch an anderen Stellen im Unterricht verwendet werden.


Anregung für Lehrkräfte

Probieren Sie das Lerntempoduett im Unterricht aus! Folgen Sie dafür einfach diesen Schritten:

ZUHAUSE / BEI DER UNTERRICHTSPLANUNG:

Gehen Sie auf www.oncoo.de/oncoo.php und klicken Sie auf „Lerntempoduett“.

Geben Sie, falls gewünscht, ein Passwort ein. Dies ist aber kein Muss – probieren Sie es erst einmal einfach ohne Passwort aus.

Klicken Sie nun auf „Erstellen“:

Notieren Sie sich nun unbedingt den Code und die angezeigte Webadresse. Alternativ zur Webadresse können Sie auch den QR-Code nutzen, der Ihnen dort angezeigt wird.

IM UNTERRICHT:

Gehen Sie sicher, dass jede:r Schüler:in über ein Smartphone, Tablet oder Laptop verfügt.

Teilen Sie den Schüler:innen – wie beim klassischen Lerntempoduett auch – den Einzelarbeits- sowie den Partnerarbeitsauftrag mit. Kündigen Sie an, dass im Folgenden im Lerntempoduett gearbeitet wird und erklären Sie die Methode ggf.

Leiten Sie nun die Webadresse oder den QR-Code an Ihre Schüler:innen weiter und bitten Sie sie, die Seite aufzurufen. Die Schüler:innen werden nun aufgefordert, ihren Namen einzugeben und auf „Anmelden“ zu klicken, sobald sie mit der Einzelarbeitsphase beginnen. Die Seite bleibt bei jedem/r Schüler:in weiterhin geöffnet!

Wer mit der Einzelarbeit fertig ist, drückt auf „Erledigt!“. Ihm bzw. ihr wird nun über das System ein:e andere:r Schüler:in zugeteilt, die auch bereits fertig ist. Alternativ werden die Schüler:innen gebeten, zu warten, bis Ihnen oncoo eine:n Partner:in zuteilt.

Gemeinsam erledigen die beiden Schüler:innen dann die Partnerarbeit.

 

 

4.5.3 Aktive Einbindung der Lernenden

Ein Potenzial digitaler Medien liegt darin, dass das aktive und kreative Engagement der Lernenden mit einem Thema unterstützt werden kann. Digitale Medien erweitern hier die Möglichkeiten gängiger Unterrichtsmethoden und öffenen den Unterricht für neue, reale Lernkontexte, bei der eine aktive Auseinandersetzung mit komplexen lebensweltlichen Themen erfolgt. Die Lernenden können komplexe Problemlösungen behandeln sowie praktischen Aktivitäten nachgehen. Beispiele stellen Spiele, Quizze oder eine Schnitzeljagd dar.

Beispiel: Eine digitale Schnitzeljagd veranstalten

Eher was für digital Erfahrenere - aber der Aufwand lohnt sich! Mit Rallyes können Schüler:innen zusätzlich motiviert werden, Rätseln auf die Spur zu kommen, Neues zu entdecken und problemorientiert zu arbeiten.

Sehen Sie sich das Einführungsvideo (https://de.actionbound.com/) an, um einen ersten Eindruck der preisgekrönten Rallye-App Actionbound zu bekommen. Bei Interesse besuchen Sie anschließend https://de.actionbound.com/ und erstellen dort gratis Ihren ersten eigenen "Bound".


Anregung für Lehrkräfte

Sehen Sie sich u.a. auf der Website de.actionbound.com sowie im Actionbound YouTube-Kanal um, um Beispiele für Actionbound-Rallyes zu sehen und mehr über die Funktionsweise zu erfahren. Überlegen Sie dann im Hinblick auf Ihren Unterricht:

 

  • Ist so eine Rallye mit meinen Schüler:innen überhaupt realisierbar - und sinnvoll?

  • Welche Voraussetzungen müssten für das Gelingen einer solchen Rallye gegeben sein?

  • Welche Kompetenzen können durch solche Rallyes gefördert werden?

  • Habe ich Lerngruppen, die ggf. sogar selbst Rallyes erstellen könnten - und in welchem Rahmen?

  • Könnten diese eventuell sogar benotet werden - und wenn ja, nach welchen Kriterien?


Zuletzt geändert: Montag, 25. April 2022, 13:33