Wir starten mit mehreren Fallbeispielen von Lehrerinnen und Lehrern, die alle vor unterschiedlichen Herausforderungen stehen.


👨‍🦳 Herr Meier

Herr Meier unterrichtet Sport und Englisch an einer weiterführenden Schule in Oldenburg. Die Schulleitung an seiner Schule hat vor kurzem ein Learning Managment System (LMS) eingeführt. Die Vorgabe ist, dass alle Kolleginnen und Kollegen das neue System spätestens ab dem kommenden Schuljahr im Unterricht einsetzen sollen. Herr Meier findet das verkehrt. Er ist bisher auch ohne solch ein System gut zurecht gekommen. Außerdem kommt er mit solchen technischen Dingen einfach nicht gut zurecht. Er ist schließlich Lehrer und kein Programmierer.


👱‍♀️ Frau Müller

Frau Müller unterrichtet Deutsch und Geschichte an einer weiterführenden Schule in Hannover. In letzter Zeit hört sie im Lehrer*innenzimmer ständig von irgendwelchen Tools, die ihre Kolleginnen und Kollegen im Unterricht ausprobieren. Sie hat den Eindruck, dass ihre Schülerinnen und Schüler so etwas auch von ihr erwarten. Letzte Woche war sie deshalb auf einer Fortbildung zum Thema ‚Lehren mit digitalen Tools‘. Danach fühlte sie sich allerdings nur noch orientierungsloser, weil sie überhaupt nicht mitgekommen ist. Und dann ist da ja auch noch der Datenschutz, der sie verunsichert, weil sie gar nicht weiß, was sie überhaupt nutzen darf und was nicht.


👨‍🦰 Herr Schmidt

Herr Schmidt unterrichtet Mathematik und Physik an einer weiterführenden Schule in Braunschweig. Er steht gerne vor der Klasse und steckt vor allem viel Leidenschaft in die Gestaltung von physikalischen Experimenten mit seinen Schülerinnen und Schülern. Nun hat die Schulleitung ihn allerdings in eine Arbeitsgruppe eingeteilt, die einen Projekttag vorbereiten soll. Das Ziel des Tages ist es, fächerverbindende Herausforderungen zu definieren und dann jahrgangsübergreifend zu bearbeiten. Ihm gefällt die Idee nicht. Was soll er da denn beitragen? Welche Ahnung hat er denn schon von Sozialkunde oder gar Französisch? Außerdem hat er dazu wirklich keine Zeit.


👩 Frau Schneider

Frau Schneider unterrichtet an einer Grundschule in Vechta. Sie hat eine tolle dritte Klasse mit wunderbaren Schülerinnen und Schülern und ihr Beruf macht ihr viel Freude. Noch schöner wäre es allerdings ohne all die vielen kleinen Nervereien, die ihr immer wieder begegnen. Dazu gehört zum Beispiel das Tablet, mit dem sie hin und wieder zu arbeiten versucht, aber dann meist schnell entnervt aufgibt oder das Whiteboard in ihrem Klassenzimmer, bei dem auch dauernd irgend etwas nicht funktioniert. Nun wurde auch noch ein neues, digitales Zeugnisprogramm an der Schule eingeführt. Sie ahnt schon, dass da neuer Frust auf sie wartet.


Und Du?

Vielleicht geht es Dir manches Mal ein bisschen wie den hier vorgestellten Kolleginnen und Kollegen: Ständig neue Anforderungen und dabei viel zu wenig Zeit! Hier hilft es, zunächst für sich selbst im Kopf zu sortieren, was genau die Herausforderung ist. Darauf aufbauend ist es dann deutlich leichter, sie zu bewältigen.