Fallbeispiele: Warum sollte ich teilen?
Die vier Kolleg*innen, die uns durch den Kurs begleitet haben, sind inzwischen eigentlich ganz zufrieden und gut sortiert. Sie haben in den letzten Lerneinheiten gelernt, wie sie eine Herausforderung fassen können, wie sie Antworten suchen und diese anwenden können und vor allem auch, wie sie kollaborativ mit anderen zusammenarbeiten können. Die letzte Herausforderung ist es nun, nicht nur auf die Inhalte und Kompetenzen von anderen zurückzugreifen, sondern auch selbst zu teilen. Ein bisschen klang das Thema in der Lerneinheit zu Kollaboration bereits an.
Als die vier Lehrkräfte darauf angesprochen werden, in kollaborativen Prozessen auch die eigenen Erfahrungen und Inhalte zu teilen, reagieren sie zunächst verunsichert bis verhalten:
- Herr Meier 👨🦳 findet, dass er mit seinen Moodle-Experimenten ja noch ganz am Anfang steht. Da braucht er noch etwas Zeit, bevor er selbst etwas teilen kann.
- Frau Müller 👱♀️ blickt auf ihr begonnenes eigenes Unterrichtsmaterial zu Twine und überlegt zum einen, dass das ja doch ein ganz schön großer Aufwand wäre, das so aufzubereiten, dass sie es mit anderen teilen kann. Außerdem weiß sie nicht so recht damit umzugehen, dass doch bestimmt einige ihr Material nur nutzen würden, aber selbst nie etwas teilen wollen.
- Herr Schmidt 👨🦰 hatte überlegt, ob er seine physikalischen Experimente anderen Kolleg*innen zeigt. Aber dann hat er doch Sorge, dass ihm da irgendwelche Fehler unterlaufen sind und er einiges an Kritik einstecken muss.
- Frau Schneider 👩 kann sich grundsätzlich schon vorstellen, etwas von ihren Learnings mit anderen zu teilen. Aber wenn dann nur im eigenen Kollegium. Da weiß sie dann wenigstens genau, an wen das geht.
Diesen Einschätzungen stellen wir in dieser Lerneinheit die Auffassung entgegen, dass offenes Teilen in der Bildung für alle Beteiligten eine gute Idee ist.