Am Beispiel dieses Clips kann man gut das sogenannte Kontinuitätsprinzip kennenlernen.
Wenn der Schnitt den Zuschauer nicht aus der im Film erzählten Geschichte herausreißen soll, muss er unauffällig, sozusagen unsichtbar bleiben. Man spricht dann vom „unsichtbaren Schnitt“. Diese Art des filmischen Erzählens ist Teil des sogenannten Kontinuitätsprinzips, durch das der Zuschauer den Eindruck einer kontinuierlich bruchlos erzählten Geschichte erhält.

Als Mittel dazu dienen unter anderem folgende Elemente:

  1. Establishing shot/Einführungseinstellung: Eine Einstellung, die dem Zuschauer zu Beginn eines Films oder einer neuen Sequenz im Film (eines neuen Filmkapitels) einen Überblick über den Ort der Handlung gibt. 

  2. Match on action/Bewegungsschnitt: Zwei Einstellungen werden durch eine gemeinsame Handlung miteinander verbunden. 

  3. Eyeline match/Blickachsenanschluss: Zwei Einstellungen werden durch die Blicke zweier Figuren verbunden.

  4. Point of view shot: Zwei Einstellungen werden so aneinandergefügt, dass der Eindruck entsteht, dass die subjektive Perspektive einer Filmfigur vermittelt wird.

  5. Das Schuss-Gegenschuss-Verfahren wird typischerweise in Dialogen angewendet: Es wird zwischen zwei Kameras hin- und hergeschnitten, die jeweils einen der Akteure zeigen. Dabei ist es üblich und gebräuchlich, die Schulter desjenigen, den man nicht fokussiert, im Anschnitt zu zeigen (over-shoulder shot). Um den Eindruck der Kontinuität nicht zu verletzen, muss die Blickachse zwischen den Akteuren sehr genau beachtet werden, sonst entstünde das Gefühl, dass sie aneinander vorbei blickten.

Zuletzt geändert: Dienstag, 22. Oktober 2024, 17:37