Darum!
Vermutlich haben Sie sich an einigen Stellen der Experimentbeschreibung schwer getan, weil Sie zwar eigentlich erklären könnten, was passiert ist, Ihnen jedoch in Ihrer zweitbesten Sprache bestimmte Fachbegriffe oder sprachliche Strukturen fehlen. Daher war die Zeit, die Sie zum Bearbeiten der Aufgabe benötigten, wahrscheinlich etwas länger als Sie es gewohnt sind. Eine gute Hilfe wären zweisprachige Wörterbücher, Wortlisten oder Satzanfänge gewesen, die Sie beim Lösen der Aufgabe unterstützt hätten. Auch der Austausch mit anderen, beispielsweise im Rahmen einer Partnerarbeit, wäre eine gute Hilfe gewesen.
Diese Aufgabe dient der Sensibilisierung für die sprachlichen Anforderungen, welche die Schule an die Lernenden stellt. So, wie es Ihnen mit der Aufgabe erging, ergeht es Ihren Lernenden tagein, tagaus, weil ihnen teilweise die notwendigen sprachlichen Kompetenzen fehlen, um erfolgreich am Schulunterricht teilnehmen zu können. Zudem sind sprachliches und fachliches Lernen, wie Sie während der Bearbeitung der Aufgabe vielleicht schon gemerkt haben, untrennbar miteinander verknüpft: Wir lernen die Sprache immer an den fachlichen Inhalten (vgl. Leisen 2015, S. 135). Sind die entsprechenden sprachlichen Ressourcen aber nicht gegeben, kann der Zugang zu den Fachinhalten verstellt werden. Dies belegen zahlreiche Schulleistungsstudien wie zum Beispiel PISA 2003 (vgl. Michalak et. al. 2015, S. 17). Wie Sie Ihre Schüler:innen beim Aufbau dieser Sprachkompetenz unterstützen können, lernen Sie im weiteren Verlauf des Bausteins. Das Ziel sprachsensiblen Unterrichts ist es, alle Lernenden - egal ob sie Deutsch als Erst- oder Zweitsprache sprechen - beim systematischen Aufbau der Bildungssprache zu unterstützen und sie so sprachlich handlungsfähig zu machen.