Fertig gedruckte Objekte sind grundsätzlich einsatzbereit. Wenn man jedoch weitere Anforderungen an die Optik oder die Oberflächenbeschaffenheit des Objekts hat, gibt es hier verschiedenste Möglichkeiten, dies umzusetzen. Hierbei handelt es sich einen künstlerischen Prozess, dem nahezu keine Grenzen gesetzt sind.

Beachten Sie bei der Nachbearbeitung, dass das Objekt vollständig von Stützstrukturen befreit wurde und ggf. Löcher gefüllt wurden. Wichtig ist auch, dass alle Einzelteile zusammengeklebt sind, was im Folgenden erklärt wird.


Verbinden von Einzelteilen

Die einfachste Möglichkeit, um Einzelteile zu verbinden, ist diese zu kleben. Hierbei ist wichtig, dass die jeweiligen Klebstellen vorher gut gereinigt werden und ggf. die Oberfläche geschliffen wird, falls diese zu rau ist. Zudem ist zu prüfen, ob das Druckobjekt so genanntes „Stringing“ (ungewollte Fädenbildung) aufweist, falls ja, sind die Fäden leicht mit einem Messer zu entfernen.  

Für das Kleben von PLA kann ein einfacher Kunststoffkleber aus dem Modellbau verwendet werden. Auch das Kleben mit einer Heißklebepistole ist möglich, es muss dann nur darauf geachtet werden, dass der Kleber nicht 60°C übersteigt, da sonst das Material weich werden kann.

Beispiel:


Abbildung: Drucken mehrerer Teile, um diese anschließend miteinander zu verkleben.

Bildquelle: (c) Prusa Research - prusa3d.com

Schleifen

Für das Schleifen von PLA kann eine Nagelfeile aus der Kosmetik oder normales Schleifpapier verwendet werden. Zu empfehlen ist hier ein Schleifpapier in 400er oder 600er Körnung, dies ist jedoch stark von der verwendeten Schichthöhe und Größe des Objekts abhängig. Je nach gewünschtem Ergebnis kann hier bis zu einer Körnung von bis 4000 erhöht werden.

Des Weiteren ist die Verwendung von Nassschleifpapier möglich. Mit einem Nassschliff wird weniger Material abgetragen und man kann ein polierteres Endergebnis erreichen.


Färbung

Wenn man dem Druckobjekt noch Farbe verleihen möchte, ist dies kein Problem, denn nahezu alle Filamente lassen sich gut bemalen oder lackieren. Wichtig hierbei ist ebenso, dass das Objekt vor der Färbung gut geschliffen und gereinigt wird.

Für das Bemalen eignet sich sehr gut handelsübliche Acryl-Farbe bzw. Acryl-Stifte, da diese Farbe relativ günstig ist und sich gut verarbeiten lässt.

Es können natürlich auch andere Farbmittel benutzt werden, die kunstoffgeeignet sind, wie z. B. Lack aus der Sprühdose oder Klarlack für einen guten Schutz und ein perfektes Finish.

Folgend einige Beispielbilder:




Bildquelle: (c) Prusa Research - prusa3d.com

Abbildung: Verschiedenfarbig bemalte Drachen



Bildquelle: (c) Prusa Research - prusa3d.com

Abbildung: Golden bemalter Pferdekopf links, rechts unbemalt


Die Farbe sorgt zusätzlich dafür, dass kleinere Unebenheiten ausgeglichen werden. Sollten sehr glatte Oberflächen benötigt werden, lohnt sich die Grundierung mit einem Primer oder Filler sowie ein wiederholtes Schleifen mit Nassschleifpapier. Beachten Sie hierbei die jeweiligen Trocknungszeiten. 

Weitere Tipps zur Nachbearbeitung sind unter folgendem Link einsehbar: https://help.prusa3d.com/de/guide/nachbearbeitung-der-gedruckten-teile_18680