Wie Streaming den Energieverbrauch in die Höhe treibt
Zusammenfassung
Alena Werner, Studentin der HSBA (Digital Transformation & Sustainability, MSc), gibt einen kurzen Überblick über grundlegende Punkte zum Konsum digitaler Dienstleistungen.
Sie erklärt,
wie Nachhaltigkeit und Netflix, Youtube & Co. zusammenhängen.
wo beim digitalen Konsum CO2 entsteht.
wie der persönliche ökologische Fußabdruck im Internet reduziert werden kann.
Reflektieren und ausprobieren!
Wählen Sie unter den vorgeschlagenen Anregungen eine aus, die sie selbst umsetzen möchten.
Alena Werners Tipps:
Wägen Sie beim Posten von Social Media Inhalten ab, ob der Informationswert für andere überwiegt oder die CO2-Emission eingespart werden kann.
Beim Betreiben einer Website kann beim Hosting auf die Nutzung erneuerbarer Energien geachtet werden.
E-Mail-Newsletter abbestellen, die man nicht liest.
Daten aufräumen: Welche Daten müssen in der Cloud liegen, weil man sie regelmäßig von unterschiedlichen Orten nutzt? Welche können auf einer (externen) Festplatte gespeichert werden?
Second Screen Benutzungszeiten reduzieren und auf einen Bildschirm fokussieren.
Noch mehr Tipps:
Webcam vor dem Beginn einer Videokonferenz abschalten, bzw., falls nicht notwendig – z.B. bei Fachtagungen und Fortbildungen – zwischendurch ausmachen.
In sozialen Netzwerken ausstellen, dass Daten im Hintergrund heruntergeladen werden können. Das spart Energie, Datenvolumen und manchmal auch Nerven.
Bei Streamingdiensten (Musik und Video) kann die Wiedergabequalität heruntergesetzt werden, um den Datenverbrauch zu senken.
Internetseiten unterstützen, die Nachhaltigkeit mitdenken. Zum Beispiel statt Google Ecosia nutzen.
Daten aufräumen: alte Mails, verunglückte Fotos und überholte Dokumentenversionen in den Papierkorb legen und löschen.
Hinterfragen der Art des Medienkonsums: Wie groß ist der Bildschirm, auf dem ich meine Inhalte konsumiere? Muss es wirklich der Großbildfernseher sein, der mehr Energie verbraucht als der Laptop?
Streamen Sie lieber über WLAN als mobile Daten, das reduziert den CO2-Ausstoß um ein Vielfaches.
Wo kommt der Strom her, den Sie beim digitalen Konsum verbrauchen? Wechseln Sie ggf. zu einem grünen Energieversorger.
Für Schule und Unterricht:
Finden Sie heraus, wann sich das Streamen einer Video- oder Audio-Datei für den Unterricht eher rentiert und wann das Ablegen dieses Mediums auf einem lokalen Speicher (natürlich nur dann, wenn es rechtlich abgesichert ist). Achten Sie dabei auch auf die Wiedergabequalität und die Anzahl der Geräte, die darauf zugreifen.
Denken Sie dabei an Ihr regionales Medienzentrum, das Ihre Schule unterstützt. Dessen Medien lassen sich meist lokal auf Ihrem Schulserver speichern.
Lassen Sie Schülerinnen und Schüler, die zu Hause ein Video ansehen sollen, das auf dem Schulserver liegt, bereits in der Schule herunterladen. Das spart Energie im Vergleich zum Streaming des Inhalts von zu Hause aus.
Das Hosting von Schulwebsite und Klassenzimmerblogs auf Anbieter, die grünen Strom nutzen, umstellen.
Regen Sie an, die Schulwebsite datensparsam umsetzen. So wird nicht nur die Umwelt geschont, sondern auch Nerven, wenn Ladezeiten wegfallen. Außerdem wirkt sich das positiv auf den Datenschutz aus.
Nutzen Sie die Möglichkeit, im Forum eigene Tipps zu hinterlassen und weitere Tipps von Lehrkräften zu erhalten. Hier gelangen Sie zum Forum.
Inspirationen für den Unterricht:
Nutzen Sie diese Arbeitsaufgaben für Ihre Schülerinnen und Schüler als Inspirationen für Ihren Unterricht.
Vergleiche verschiedene CO2-Fußabdruckrechner: Recherchiere zu den mathematischen Modellen dahinter. Reflektiere die Möglichkeiten dieser Vergleichsgrößen.
Informiere dich zum Ursprung des ökologischen Fußabdrucks. Wo kommt er her? Welche Bedeutung hat der Ursprung für die Konsumentensicht bzw. für die Produzentensicht?
Miss den Stromverbrauch beim Streamen desselben Youtube- oder Mediathek-Videos auf unterschiedlichen Endgeräten.
Weiterführende Links und Materialien
Hintergrundwissen:
In diesem Artikel von utopia.de wird noch einmal vertiefender auf die Klimaschäden durch unterschiedliche Streaming-Dienste eingegangen.
In diesem Artikel des Umweltbundesamts lesen Sie, wie sich die Art der Datenübertragung (Kabelinternet, WLAN, mobile Daten) auf die Klimabilanz auswirkt.
Mit dem Website Carbon Calculator können Sie herausfinden, wie klimafreundlich eine Website gehostet wird und gebaut ist.
Die Podcastfolge Streaming ist das neue Fliegen vom DLF Kultur-Format Breitband gibt Ihnen einen guten Überblick über die grundlegenden Zusammenhänge von Streaming und Nachhaltigkeit.
Da in diesem Thema viele Zahlen genannt werden, hier ein kurzer Hinweis zur Vergleichbarkeit von Statistiken:
Verschiedene Zahlen lassen sich nur bedingt miteinander vergleichen. Je nach Datengrundlage fließen unterschiedliche Daten in die Auswertung ein. Gerade im IT-Bereich verändern sich Nutzungsgewohnheiten und technische Entwicklung schnell. Die Daten sind deswegen nicht falsch oder unbrauchbar. Aber sie zeigen nur eine Momentaufnahme in diesem sich rasant entwickelnden Feld.