4. Kreatives Denken

4.3. Determinanten Kreativen Denken

Kreatives Denken nur auf unkonventionelles Denken zu beschränken, würde ihm nicht gerecht werden.
Vielmehr hängt kreatives Denken von drei Determinanten ab (vgl. Funke 2000, S. 291ff.):

Merkmale der Person

Während man früher davon ausging, dass in erster Linie die Intelligenz eines Menschen maßgeblich verantwortlich für dessen Kreativität sei, geht man heute davon aus, dass es vor allem "Unabhängigkeit, Nonkonformismus, unkonventionelles Verhalten, weitgespannte Interessen, Offenheit für neue Erfahrungen, Risikobereitschaft sowie kognitive und verhaltensmäßige Flexibilität" (Funke 2000, S. 291) sind, die kreatives Denken begünstigen. 

Das kreative Produkt

Das kreative Produkt ist das Ergebnis kreativen Denkens. Joachim Funke führt insgesamt fünf Kriterien für den Grad an Kreativität eines Produkts an:

  • die Neuigkeit
  • die Angemessenheit/Nützlichkeit, um ein Problem lösen zu können
  • die Qualität
  • die Bedeutung (abhängig von der Reichweite eines Produkts).
  • die Entstehungsgeschichte (Diese hat Einfluss auf die Bewertung der Kreativitätsleistung: Zufälligen Entdeckungen messen wir gewöhnlich (und manchmal zu Unrecht) weniger Wert bei als einem Produkt, das in langjähriger und mühsamer Entwicklungsarbeit entstanden ist).
Das kreative Umfeld

Interessanterweise entwickelt sich Kreativität nicht immer dort, wo die besten Bedingungen herrschen, sondern dort, wo Menschen einerseits mit Herausforderungen konfrontiert sind, die kreatives Denken erfordern, und andererseits mit anderen Menschen zusammen arbeiten bzw. denken können, die auf dem gleichen Gebiet kreativ sind.

Erinnern Sie sich nochmal zurück an das Modul 00: Dort sollten Sie Ihre Vorstellung von einer Lernumgebung der Zukunft skizzieren. Tauschen Sie sich mit Ihrer Lerngruppe aus: Welcher Entwurf entspricht Ihres Erachtens einem besonders kreativen Umfeld?