2. Dimensionen medialer Kommunikation: Raum und Zeit

2.4. Raum und Zeit im Internetzeitalter

In unserer Epoche ereignen sich technische Innovationen in einem nie zuvor dagewesenen Tempo, so dass wir nicht mit Bestimmtheit vorhersagen können, wie unsere Welt in nur ein bis zwei Jahrzehnten aussehen wird – sicher ist nur, dass sich die Bedeutung von Zeit und Raum im Internetzeitalter geändert hat und weiter ändern wird und dass sich das auf unser Kommunikationsverhalten auswirkt.

Die Möglichkeiten und Formen zu kommunizieren, haben sich im Internetzeitalter grundlegend verändert, der physisch-geographische Raum verliert angesichts der globalen Vernetzung seinen Status als Orientierungsgröße.

Synchrone (d.h. gleichzeitige) Kommunikation kann über das Festnetztelefon (ja, das gibt es noch), über Smartphones, Chats und Videokonferenzenen mit Teilnehmer*innen weltweit geführt werden.

Aber gerade klassische Kommunikationsmedien verlieren im Alltag an Bedeutung: Asynchrone Text- und Sprachnachrichten haben das Telefonat mittlerweile als bevorzugte Kommunikationsform verdrängt, und auch den klassischen Chatroom der 90er Jahre findet man nur noch mit etwas Mühe.

Asynchrone (d.h. zeitversetzte) Kommunikation verfügt ebenfalls über die Möglichkeit, Informationen über große räumliche Distanzen in Sekundenschnelle zu verbreiten. Der Empfänger bzw. die Empfängerin der Informationen kann diese Daten potenziell zu jeder Zeit und an jedem Ort, der Zugang zum Internet bietet, abrufen und darauf reagieren, und zwar dann, wenn es gewünscht ist und es ihm oder ihr gerade passt.

Zusammenhänge zwischen Medienwahl und geographischer Distanz