Methodenpool

4. Wortbildungsregeln als Strategie nutzen

 

In diesem Abschnitt geht es um die Strategien, mit denen die Schülerinnen und Schüler ihren potenziellen Wortschatz (= möglichen Wortschatz) nutzen lernen. Dies betrifft vor allem Wortzusammensetzungen und Ableitungen, die besonders typisch sind für Fachsprache.

Als Ausgangspunkt für das Erschließen unbekannter Wörter eignet sich die Frage nach denjenigen Wortbestandteilen, die unsere Schülerinnen und Schüler schon kennen. Einige Denkanstöße hierzu haben wir als Sketchnote im Methodenblatt „Fachwörter ‚knacken‘“ dargestellt. (Hinweis: Das Methodenblatt enthält außerdem die Themen Hervorhebungen, Zusammenhänge in Satz bzw. im Text und den Umgang mit dem Fachbuch (siehe Abschnitt Fachwörter verstehen und behalten).
                                               
Strategien zur Wortbildung bei Komposita können z. B. so aussehen: 

           (1) Aus einer Fachwortliste die Komposita heraussuchen, 

           (2) Komposita in ihre Bestandteile zerlegen (und ggf. die Artikel thematisieren), 

           (3) mögliche Erklärungen aus den Wortbestandteilen formulieren.

Bei Ableitungen wird ein Wortstamm (z. B. „Stapel“) mit typischen Endungen der Wortarten bzw. Vor- und Nachsilben verändert: z. B. Stapl-er, stapel-n, stapel-bar, Stapelbar-keit. Dementsprechend können die Schülerinnen und Schüler eine Tabelle ausfüllen mit Nomen, Adjektiven und Verben bzw. festen Wendungen, die auf denselben Wortstamm zurückgehen (siehe ebenfalls AB zur Lernsituation 02).

Manchmal kann man aus den Wortbildungselementen auch die Bedeutung der Ableitung erschließen, z. B. im medizinischen Wortschatz weist die Nachsilbe -itis immer auf „Entzündungen“ hin.